zum Viadrina-Logbuch (2022-2024)

„Er war ein wahrer Menschenfreund. Es war der freundschaftliche Austausch zwischen den Menschen, der ihm am Herzen lag und den er unermüdlich mit hunderten von Projekten förderte.“

Die Europa-Universität Viadrina trauert um Dr. Richard Pyritz, der kurz nach Vollendung seines 77. Lebensjahres in der Nacht zum 12. Mai 2017 verstorben ist. Der 1940 in Stettin geborene Pyritz hatte 1998 das Rotary-Stipendienprogramm für Studierende an der Europa-Universität Viadrina initiiert und seither über 800.000 Euro für rund 500 Studierende eingeworben. 

Dr. Richard Pyritz wurde am 30. April 1940 in Stettin geboren und studierte Veterinärmedizin. Sein Studium schloss er 1975 an der Tierärztlichen Hochschule in Hannover ab und promovierte im Jahre 1977. Seit 1978 war er Inhaber einer tierärztlichen Praxis in Ratzeburg.

Dr. Richard Pyritz engagierte sich schon während seines Studiums für die Aussöhnung mit Polen und organisierte bereits während seiner Studienzeit Studienreisen nach Polen. Nach seinem Studium wurde er Mitglied im Rotary Club Herzogtum Lauenburg-Mölln. 1992 gründete er den Rotary Club Ratzeburg-Alte Salzstrasse. 1998 initiierte er das Stipendienprogramm vom Rotary International Distrikt 1940 e.V., dessen Vorsitzender er bis zu seinem Tode war.

Seit seiner Studienzeit blieb Richard Pyritz Polen aufs Engste verbunden. Unzählige Projekte, vor allem über Rotary, realisierte Dr. Pyritz in über 40 Jahren mit Polen, dazu gehören die Förderung der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim, die Initiierung des Stipendienprogramms an der Europa-Universität Viadrina, wie auch die Gründung des deutsch-polnischen Nachbarschaftsparlaments der Jugend (inzwischen Europäisches Jugendparlament der Nachbarländer) und hunderte von kleinen Projekten. 

Der Viadrina blieb er seit Initiierung des Stipendienprogramms ständig verbunden und half wo er konnte. In inzwischen 17 Jahren wurden rund 500 Studierende mit einer Fördersumme von über 800.000 € gefördert. Dazu zählt auch die Beteiligung der Rotarier an den Deutschlandstipendien für die Viadrina.

Richard Pyritz war langjähriges Mitglied des Kuratorium des Universitätsförderkreises der Europa-Universität Viadrina und maßgeblich an der Auslobung der Viadrina-Preis-Träger beteiligt. Er unterstützte den Viadrina-Preis ideell und materiell.

Sein großes Engagement für die Europa-Universität Viadrina, die er als gelebten Ausdruck deutsch-polnischer Verständigung und Versöhnung hoch schätzte, krönte er mit dem gemeinsam mit Matthias Schütt herausgegebenen Werk über die Viadrina im Jahre 2009 mit dem Titel: „Die Viadrina. Eine Universität als Brücke zwischen Deutschland und Polen.“

Besonders stolz war Richard Pyritz auf seine 2010 durch den damaligen Präsidenten der Europa-Universität Viadrina Dr. Gunter Pleuger verliehene Ehrenmatrikel mit der Nummer 100.000, die er stets in Ehren hielt.

Der Senat der Europa-Universität Viadrina würdigte das herausragende Engagement von Richard Pyritz mit der Verleihung der Würde eines Ehrensenators der Viadrina auf seiner Sitzung am 14. Dezember 2016. Die öffentliche Übergabe dieser hohen Ehrung sollte in diesem Jahr im Rahmen des lebendigen Jubiläumsjahres aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Europa-Universität Viadrina erfolgen.

„Er war ein wahrer Menschenfreund. Es war der freundschaftliche Austausch zwischen den Menschen, der ihm am Herzen lag und den er unermüdlich mit hunderten von Projekten förderte. Leider wird Richard Pyritz die Würde des Ehrensenators nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Der Anlass – der 25. Jahrestag der Erst-Immatrikulation der neuen Viadrina-Studierenden verbunden mit einem großen Alumni-Treffen – hätte ihm sicher sehr gefallen. Nun werden wir an diesem Tag vor allem seiner gedenken. Die Europa-Universität Viadrina wird das Andenken an Herrn Dr. Richard Pyritz stets in Ehren halten“, so Viadrina-Präsident Prof. Dr. Alexander Wöll.

Dr. Richard Pyritz ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, darunter des Bundesverdienstkreuzes am Bande (2005) und des Offizierskreuzes des Verdienstordens der Republik Polen, der ihm 2014 durch den amtierenden Botschafter Dr. Jerzy Margański verliehen wurde.

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