zum aktuellen Viadrina-Logbuch

„Uni ist wie Schule für die Großen“

Wie viele Seiten hat ein Bundesgesetzbuch? Wie viele Treppenstufen sind es vom Keller des Hauptgebäudes bis ins Dachgeschoss? Diesen und weiteren Fragen spürten rund 15 Schülerinnen und Schüler der Grundschule am Botanischen Garten bei ihrem Besuch an der Viadrina am 31. August nach. Geführt wurden sie von der Familienbeauftragen der Europa-Universität, Elise Funke.   

„Wie viele Seiten hat dieses Buch?“, fragt Elise Funke in der Universitätsbibliothek und hält einen dicken Band in die Höhe. Sofort melden sich einige Kinder, die nachschauen möchten. Sie schlagen das Bundesgesetzbuch auf und finden heraus, dass es mehr als 2.700 Seiten sind. Unweit des Regals mit den juristischen Büchern befindet sich eine Kabine, die wie ein überdimensionaler Würfel im Raum steht. „Hier können Studierende gemeinsam arbeiten und sich unterhalten. Im Lesesaal geht das nicht, weil dort alle still sein müssen“, erklärt Funke. Den Viertklässler Adrian interessiert, was passiert, wenn jemand ein Buch, das einen roten Punkt hat mit einem gelben Punkt überklebt. „Alle Bücher werden beim Betreten und Verlassen der Bibliothek gescannt. Nur die Bücher mit dem gelben Punkt dürfen ausgeliehen werden; die mit einem roten Punkt dürfen nur hier gelesen werden. Wenn jemand ein Buch mitnimmt, dass nicht zum Ausleihen bestimmt ist, geht am Ausgang der Alarm los, auch wenn ein roter mit einem gelben Punkt überklebt ist“, so die Familienbeauftragte. Die Gruppe ist zuvor die 98 Stufen aus dem Keller hochgegangen.

Auf dem Campus zeigt Funke den Viert-, Fünft- und Sechstklässlern das Studierendenwohnheim. „Die meisten Studierenden kommen nicht aus Frankfurt, sondern aus anderen Städten und auch aus anderen Ländern. Insgesamt studieren Menschen aus über 100 verschiedenen Ländern an der Viadrina. Wenn sie hierherkommen, brauchen sie eine Wohnung oder ein Zimmer. Je nach Studium bleiben sie für vier bis sechs Jahre an der Universität. Sie lernen ein Fach, zum Beispiel Recht, und dieses Wissen aus dem Studium wenden sie später auch im Beruf an, etwa als Richterin oder Richter“, so Funke.

In einem Hörsaal im Gräfin-Dönhoff-Gebäude bittet sie die Kinder, sich mit jeweils einem Platz Abstand hinzusetzen: „Studierende müssen bei Klausuren immer einen Platz frei lassen. So soll verhindert werden, dass sie abschreiben.“ Wie eine mündliche Prüfung aussieht, erfahren die Neun- bis Elfjährigen bei einem Viadrina-Quiz, bei dem sie unter anderem nach der Bedeutung des Universitätsnamens („die am Fluss gelegene“) gefragt werden. 

Die Hälfte der Kinder hatte bereits vor der Führung die Europa-Universität besucht, hauptsächlich zu Vorlesungen im Rahmen der Kinder-Universität. „Uni ist wie Schule für die Großen“, antwortet die elfjährige Nancy auf die Frage, was eine Universität ist. „Heute habe ich erfahren, dass man hier Kultur, Recht und Wirtschaft studieren kann.“ Ob sie mal studieren möchte, weiß sie noch nicht, aber einen Berufswunsch hat sie schon: „Ich möchte Immobilienkauffrau werden. Dann kann ich wie mein Papa auch Häuser vermieten.“ (LW)

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