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„Ich hätte mir nie träumen lassen, dass Schnaps einmal meine Rechnungen zahlt“, fasste Fabian Fuchs seine Gründungserfahrung zusammen. Unter dem Namen „The Earl“ produziert der Absolvent des Studiengangs International Business Administration eine Mischung aus schwarzem Tee und Weizenbrand. Auf das Getränk war er zufällig in einem Agentenroman gestoßen, den ein Verwandter geschrieben hatte. Nach ersten Mischversuchen in der heimischen Badewanne meldete Fuchs 2014 sein Unternehmen an: „Ich habe die Spirituose zunächst Bars angeboten, die das Produkt aber erst einmal testen und nicht dafür bezahlen wollten.“ 2015 erfolgte dann der Neustart mit einem Geschäftspartner an seiner Seite und einer neuen Strategie: Statt an Bars verkauft Fuchs „The Earl“ jetzt im Handel, unter anderem im KaDeWe und in der Galeria Kaufhof in Berlin.
Auch Robert Dümcke hat sich mit einem Handelsprodukt – einer Pizza-Backmischung – selbstständig gemacht. Das Besondere an seiner „FitBy“-Pizza: Im Unterschied zu gewöhnlichen Pizzen enthält sie nur wenige Kohlenhydrate und ist vegan. „Es gibt bisher nur wenige so genannte Low-Carb-Lebensmittel auf dem Markt. Diese Lücke wollte ich schließen.“ Dümcke vertreibt sein Produkt über ein Geschäft in Berlin-Prenzlauer Berg und einen Online-Shop. „Ich produziere erst einmal in kleinen Chargen. Ich muss für jede Produktion in Vorkasse gehen und es können drei Monate vergehen, bis meine Rechnungen beglichen sind.“
Nicht Handel, sondern Dienstleistung steht im Vordergrund bei „ViaDuo“. Karolina Blaszczyk und Malwina Donarska haben sich 2017 mit einer Eventagentur selbstständig gemacht. In der Grenzregion veranstalten die beiden polnischen Absolventinnen Medizinkongresse. „Eine Schwierigkeit bei der Gründung ist die Finanzierung. Wir streben als Geschäftsform eine GmbH an, um nur bedingt haften zu müssen. Das Mindestkapital für eine GmbH beträgt jedoch 25.000 Euro“, erklärte Donarska. Gemeinsam zu gründen war für die beiden Absolventinnen keine Hürde. Sie hatten in der Vergangenheit bereits den Studierendenclub „BASSement“ betrieben und das studentische Theaterfestival „Unithea“ mitorganisiert.
Die Diskussion mit den Viadrina-Alumni war Teil der Gründerwoche, die Studierenden einmal im Semester Beratungen und Workshops rund um Selbstständigkeit und Unternehmensgründung bietet. (LW)
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