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„Es gibt sehr wenige Menschen, die sich um die Gründung und den Aufbau der Europa-Universität Viadrina so nachhaltig verdient gemacht haben wie Klaus Faber, der – wie ich erst jetzt erfahre – am 23. April nach kurzer Krankheit in Potsdam verstorben ist. Als Leiter der Hochschulabteilung im neu begründeten brandenburgischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur war er der Architekt und Bauleiter des nach der Wende entstehenden Hochschulsystems im Lande Brandenburg und ein unermüdlicher Befürworter einer arbeitsteiligen, regional vernetzten Hochschullandschaft in einer von Anfang an Potsdam-lastigen Region. Nicht nur für den Wissenschaftsminister Enderlein, sondern auch für die von Friedrich Buttler geleitete Brandenburgische Hochschulstrukturkommission war Klaus Faber ein verlässlicher Garant für sachgerechte und weitsichtige Hochschulplanung. Ihn traf am allerwenigsten der durchaus berechtigte Vorwurf, dass die politischen Kräfte des Landes in der Folge die Bedeutung der Wissenschaft für die Entwicklung Brandenburgs nicht zu honorieren wussten, und dass der erste Rektor der Universität Potsdam sich unbekümmert über die arbeitsteilige Profilierung der Brandenburger Universitäten hinwegsetzen durfte.
In Klaus Fabers Vorstellungen über die Zukunft der Wissenschaft in Brandenburg nahm eine Europa-Universität an der Oder von Anfang an eine besondere Stellung ein. Meine Gespräche mit ihm über dieses Konzept gehen bis in die allerersten Tage der Landesregierung zurück, und mir ist bis heute die Begeisterung und die Weitsicht gegenwärtig, mit der Klaus Faber sowohl die Chance als auch die Notwendigkeit einer neuen Universität im Herzen eines neuen Europa zu vertreten wusste. Er war dann in den Jahren der Planung von 1991 bis 1993 nicht nur ein ständiger Gast des Gründungssenats der Viadrina unter dem Vorsitz von Knut Ipsen, sondern auch eine ständige Quelle der Ermutigung und Unterstützung bei den nicht immer leichten Überlegungen zum Konzept und zur Struktur der künftigen Universität. Ihm lag die Polen und Deutschland aufs neue verbindende Rolle der Viadrina ganz besonders am Herzen, und ich kann mich noch gut an die ersten – und auch nicht immer leichten – Verhandlungen mit der polnischen Regierung und den polnischen Hochschulen erinnern, in denen er klug zu vermitteln wusste. Und als die junge Viadrina ihre wohl schwierigste Auseinandersetzung – die Verhandlungen über die Anerkennung durch den Wissenschaftsrat – zu bestehen hatte, war Klaus Faber verlässlich und nachdrücklich an der Seite der Universität.
Ich hatte Klaus Faber schon in den achtziger Jahren kennengelernt, als ich im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft Interviews für ein Forschungsprojekt zur Schulreform in der alten Bundesrepublik führte. Ihm habe ich die Berufung in die brandenburgische Strukturkommission und in den Gründungssenat für die Viadrina zu verdanken, und er war wohl auch korrespondierendes Mitglied der Kabale, die im Gründungssenat den abenteuerlichen Plan meiner Kandidatur für das Amt des ersten Rektors der Viadrina befördert hat. Ich habe in ihm einen guten Freund und verlässlichen Weggefährten, und die Viadrina einen Geburtshelfer allererster Güte verloren. Er hat verdient, dass alle, denen das Wohl der Europa-Universität am Herzen liegt, ihm ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren.“
Stanford, California, USA, 6. Mai 2019
Prof. Dr. Hans N. Weiler
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