„Glänzende Aussichten“ – Karikaturen-Ausstellung im Gräfin-Dönhoff-Gebäude

Ein im Halse stecken gebliebenes Lachen ist ein Geräusch, das man derzeit im Foyer des Gräfin-Dönhoff-Gebäude des Öfteren hört. Ausgelöst wird es von den Karikaturen, die dort seit dem 4. Juni unter dem Titel „Glänzende Aussichten“ zu sehen sind. Die Zeichnungen namhafter Karikaturisten sind bitter-komische Kommentare zu Themen wie Konsum, Klimawandel und Gerechtigkeit.

„Ich würde nur blaue Plastiktüten zulassen“, sagt ein Kreuzfahrtpassagier an der Reling, während sein Feriendampfer durch ein Meer von Abfall schippert. Der Karikaturist Ioan Cozacu alias Nel hat diese Szene erfunden, die nicht so weit von der Kreuzfahrt-Realität ist, wie man hoffen möchte. Es ist eine Art von Humor, der wehtut, weil er Gewohnheiten und Bequemlichkeiten angreift, Gewissheiten in Frage stellt, zum Weinen Trauriges in einen Witz verkehrt. Dieser Humor vereint die Karikaturen, die noch bis zum 5. Juli im Foyer des Gräfin-Dönhoff-Gebäudes zu sehen sind.

Die 15 Tafeln sind ein Ausschnitt der Ausstellung „Glänzende Aussichten“, die vom Hilfswerk Misereor organisiert wurde. Die Einrichtung Globales Lernen an Oder und Spree (GLOS) hat die Auswahl getroffen. Gezeigt wird die Schau an der Viadrina im Rahmen des Seminars „Viadrina at the Crossroad – A Sustainability Check“, bei dem sich Studierende mit dem Management- und Marketing-Ansatz einer Nachhaltigkeitsstrategie befassen.

Inspiration für ihr Seminar finden die Studierenden sicherlich in den Zeichnungen. Etwa in einer von Freimuth Woessner, auf der ein Vater seiner Tochter im Angesicht eines abgestorbenen Waldes voller Inbrunst erklärt: „Ja meinst Du im Ernst, da wäre auch nur einer noch in sein Auto gestiegen, wenn wir das gewusst hätten damals?!“

Einen Baustein zu einem anderen, bewussteren Lebensstil präsentierte Christina Katzer von GLOS zur Ausstellungseröffnung mit einer „Fairköstigung“. Sie bot Gästen fair produzierten und gehandelten Kaffee, Schokolade, Riegel sowie Saft aus regionalen Äpfeln und Birnen an. Die Kostproben versüßten den Betrachterinnen und Betrachtern der Karikaturen die mitunter bitter-komischen Einsichten. (FA/CB)