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Viadrina trauert um Frankfurts Stadtentwicklungsdezernent Jörg Gleisenstein

Am 18. November ist Jörg Gleisenstein, Dezernent für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt der Stadt Frankfurt (Oder), im Alter von 46 Jahren plötzlich verstorben. Seit er als Doktorand Anfang der 2000er Jahre an das Collegium Polonicum kam, war er der Viadrina eng verbunden.

Das Collegium Polonicum und die Viadrina, Słubice und Frankfurt (Oder), waren für Jörg Gleisenstein von Beginn an mehr als nur ein Arbeitsort. Seine Rolle als „Fellow“ im Doktoranden-Programm der „European Fellows“, dessen Ruf er Anfang der 2000er Jahre nach Frankfurt (Oder) und Słubice gefolgt war, nahm er wörtlich: Zusammenhalt und Identität zu schaffen als aktives Mitglied der deutsch-polnischen Doktoranden-Gruppe waren ihm ein tiefes Anliegen.

Immer mit dem Rad überquerte er schon damals mehrmals täglich die Stadtbrücke, die damals noch EU-Außengrenze war, egal ob auf dem Weg zu Workshops, Besprechungen oder auch nur für eine kurze Stip-Visite. Den da noch notwendigen Pass hatte er immer griffbereit in Hosen- oder Hemdtasche. Grenzkontrollen und Grenzbauten verstand er nicht als Hindernis, sondern als Herausforderung.

Diese Herausforderungen des grenzüberschreitenden Alltags besonnen und auf Augenhöhe mit den Menschen in Słubice und Frankfurt gemeinsam zu bewerkstelligen, das war das Anliegen von Jörg Gleisenstein und seine Idee von Europa: im Kleinen der Doppelstadt das Große vorleben.

Jörg Gleisenstein ist der Doppelstadt treu geblieben: Er war überzeugt, dass ein grenzüberschreitendes, nachhaltiges Europa genau hier eine Zukunft hat. Dafür hat er sich eingesetzt: als Mensch, als Stadtverordneter und zuletzt als Dezernent für Stadtentwicklung. Die Europa-Universität Viadrina und das Collegium Polonicum hatte er dabei immer im Blick.

Seine Bestellung zum Dezernenten für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt der Stadt Frankfurt (Oder) begrüßte die Leitung der Europa-Universität ausdrücklich. „Es war ganz wesentlich auch sein Verdienst, dass die Zusammenarbeit zwischen Universität und Stadt im Bereich der Stadtentwicklung sich so gut entwickelt hat“, würdigt Viadrina-Präsidentin Prof. Dr. Julia von Blumenthal seine Arbeit.

Sie betont: „Es ist auch für uns ein großer Verlust, dass wir so einen angenehmen, freundlichen und kompetenten Partner auf Seiten der Stadt verloren haben. Wir werden die Zusammenarbeit in seinem Geiste weiterführen. Er wird uns fehlen!“  (MG)

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