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Für Dr. Sylvie Bordaux hat der Lernraum in Computerspiel-Optik viele Vorteile. Die Co-Leiterin des Französisch-Lektorates am Viadrina Sprachenzentrum ist eine der Dozierenden, die im digitalen Sommersemester auch auf Begegnungen mit Studierenden abseits von klassischen Videokonferenzen setzen. „Es ist etwas komplexer aber viel interaktiver und dicht an der Realität“, beschreibt sie die Vorteile. Der Lernraum sei viel lebendiger als andere Videokonferenzsysteme: „Das erhöht die Motivation zu lernen – sowohl bei Studierenden als auch bei Dozierenden.“
Mit ihren Studierenden bewegt sie sich durch ein individuell für die Viadrina angelegtes Haus. Dafür legen sich die Teilnehmenden jeweils eine Figur an, einen sogenannten Avatar, mit der sie durch die Räume gehen, sich setzen, Vorträge halten und hören, Präsentationen heranzoomen und sich in kleineren Gruppen austauschen. „Durch den Avatar und das Dreidimensionale hat dieses System einen interessanten Aspekt – wie bei den Computerspielen“, erklärt Sylvie Bordaux das Besondere an dem Format.
Um Kurse im 3D-Lernraum anbieten zu können, haben die Dozierenden Schulungen besucht, auch die Studierenden wurden vorab in die Funktionen eingewiesen. Zu Beginn des aufgrund der Corona-Pandemie digital angelegten Sommersemesters habe die Europa-Universität Lizenzen für zwei eigene virtuelle Viadrina-Häuser erworben, berichtet Sabine Seidel, Leiterin des Kompetenzzentrums Lernen und Lehre Digital. Im Sommersemester nutzen Dozierende des Sprachenzentrums die Software – eine Ausweitung ist möglich.
Wichtig für Sabine Seidel ist die Erkenntnis, dass der faszinierende Lernraum allein noch keine gute Lehre garantiere: „Wie in der Präsenzlehre sollten Lernmaterialien, Austauschmöglichkeiten und Arbeitsaufträge zu den Lernzielen passen.“ Ein Zusammenspiel von digitalen Formaten und der echten Begegnung ist ihrer Meinung nach über das Corona-Semester hinaus empfehlenswert. Digitale Formate seien besonders da nützlich, wo sie sinnvoll in den Aufbau einer Lehrveranstaltung eingepasst sind.
Das kann der Fall sein, wenn länderübergreifend in Gruppen zusammengearbeitet werden soll. So wird die Sommerschule Viadrinicum, die in diesem Jahr in sieben Ländern parallel stattfindet, den 3D-Lernraum nutzen. Und dann auch von dem Vorteil profitieren, den Sylvie Bordaux abschließend mit Augenzwinkern benennt: anders als in Videokonferenzen sei man dank seines Avatars stets „in unveränderter Topform und sieht immer gut aus“.
(FA)
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