„Zum Entdecken und Erinnern“ - 1991 bis 1995
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Am 24. Mai 1991 wird der Gründungssenat mit 15 internationalen Hochschul-Experten und einer Expertin berufen. Zur ersten, konstituierenden Sitzung kommt die Gruppe am 6. September 1991 in Frankfurt (Oder) zusammen und beschließt den offiziellen Namen „Europa-Universität Viadrina”. Der Gründungssenat tagt im Laufe der Jahre 1992 und 1993 regelmäßig in der früheren Ferienanlage Angelenhof bei Briesen; so auch im Mai 1993, als dieses Foto entsteht. Die Mitglieder des Gründungssenats sind:
v. l. n. r. hintere Reihe: Prof. Dr. Hermann G. Grimmeiss, Prof. Dr. Hans N. Weiler, Prof. Frédéric Hartweg, Prof. Dr. Rudolf von Thadden, Prof. Dr. Toni Hochmuth, Jürgen Schlegel, Karl Josef Schmücker
v. l. n. r. mittlere Reihe: Judge Prof. David A. O. Edward, Prof. Dr. Waldemar Pfeiffer, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Knut Ipsen
v. l. n. r. vordere Reihe: Prof. Dr. Karol Jonca, Prof. Dr. Ilse Kunert, Prof. Dr. Karl-Heinz Rädler, Dr. Klaus Anderbrügge
(nicht auf dem Foto: Dr. Jerzy Drewnowski, Prof. Dr. Joachim Starbatty)
Eine Reportage zur Gründungszeit im Angelenhof lesen Sie in der Mitschrift #4 (Seite 10 bis 15).
Foto: Heide Fest
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Die Konzerthalle „Carl Philipp Emanuel Bach” ist bis auf den letzten Platz besetzt, als die Europa-Universität Viadrina am 6. September 1991 feierlich eröffnet wird. Ansprachen halten unter anderem der brandenburgische Ministerpräsident Manfred Stolpe, Gründungsrektor Prof. Dr. Dr. Knut Ipsen, der polnische Bildungsminister Prof. Dr. habil. Robert Głębocki und Frankfurts Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Denda. Manfred Stolpe beginnt seine Rede mit den Worten: „Dies ist ein wichtiger Tag für das Land Brandenburg! Und es ist auch ein wichtiger Tag auf dem Wege zu einem gemeinsamen europäischen Haus. Nach 180 Jahren der Unterbrechung wird hiermit die ehrwürdige Viadrina in Frankfurt an der Oder wiedergegründet.”
Foto: Heinz Köhler
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Die Einschreibefrist für das I. Akademische Jahr beginnt am 21. September 1992. Ilka Helbig (2.v.r.) wird als erste Studentin der neu gegründeten Viadrina von Gründungsrektor Prof. Dr. Dr. Knut Ipsen (l.) und Kanzler Karl Josef Schmücker (r.) feierlich begrüßt. Da an der alten Viadrina, die 1811 geschlossen und nach Breslau verlegt worden war, keine Frauen immatrikuliert waren, ist Ilka Helbig die erste Studentin überhaupt in der Frankfurter Universitätsgeschichte. In diesem Artikel der Märkischen Oderzeitung vom 25. April 2006 erinnert sich Ilka Helbig an ihre Begrüßung: „Die erste seit 500 Jahren“ (PDF)
Foto: Heinz Köhler
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Auch diese Gruppe gehört zu den ersten Studierenden der neuen Viadrina, die sich im September 1992 für ihr Studium einschreiben. Immatrikuliert wird in den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften; das Immatrikulationsamt befindet sich zunächst im Oderturm. Im ersten Jahr mit Studienbetrieb lernen rund 470 Studierende an der Viadrina. Als 1993 mit den Kulturwissenschaften die dritte Fakultät dazu kommt, steigt die Zahl auf mehr als 1.000 Studierende.
Foto: Heinz Köhler
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Am 21. September 1993 wird im Hauptgebäude, in den künftigen Räumen der Universitätsbibliothek, Richtfest gefeiert. Für die Bibliothek werden der ehemalige Innenhof und das Dachgeschoss rekonstruiert. Im Dezember 1993 zieht die Bibliothek dann in die neuen Räume. Die Grundausstattung finanziert der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau mit einer Spende.
Foto: Heide Fest
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Mehr als 200 ausländische Studierende beginnen im Wintersemester 1994/1995 ihr Studium an der Viadrina. Rektor Prof. Dr. Hans N. Weiler begrüßt sie am 10. Oktober 1994 zu Beginn einer Einführungswoche. Zum Abschluss der Woche erkunden die Studierenden Ostbrandenburg und besuchen unter anderem Wriezen, Lebus, die Seelower Höhen und Bad Freienwalde.
Mehr dazu lesen Sie in der UniON (PDF, Seite 4).
Foto: Sigrid Moldenhauer
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Peter Stahl (r.) wird im Januar 1995 als Kanzler in sein Amt eingeführt; es gratulieren unter anderem der damalige Frankfurter Bürgermeister Detlef-Heino Ewert (M.) und Viadrina-Rektor Prof. Dr. Hans N. Weiler. Peter Stahl übernimmt die Geschäfte vom ersten Viadrina-Kanzler Karl Josef Schmücker. Im Januar 2007 wird Peter Stahl nach zwölf Amtsjahren von Christian Zens abgelöst.
Foto: Heide Fest
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Bundespräsident Roman Herzog (vorne links) besucht am 24. April 1995 die Viadrina und wird von Rektor Prof. Dr. Hans N. Weiler begrüßt. Der Präsident appelliert im bis auf den letzten Stehplatz gefüllten großen Hörsaal an die Studierenden, ihren Beitrag zum Weiterbau des „europäischen Hauses” zu leisten: „Ihr müsst zusammenkommen, ihr müsst zusammenhalten für euer ganzes Leben und nicht beim ersten Wind – auch wenn es ein Sturmwind sein wird – wieder auseinanderlaufen.”
Foto: Andreas Labes
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Am 17. Juni 1995 findet anlässlich des deutsch-polnischen Oderfestes eine internationale studentische Ruderregatta mit Teams aus Poznań, Witebsk, Weimar und Bulgarien statt. Auch Mitglieder vom Universitätssportclub USC Viadrina und vom AStA sitzen an den Rudern.
Foto: Sigrid Moldenhauer
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Die Viadrina und das Collegium Polonicum Słubice – die gemeinsame Lehr- und Forschungseinrichtung mit der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań – erhalten am 22. November 1995 den Deutsch-Polnischen Preis, verliehen durch die Außenminister Polens und Deutschlands, Władysław Bartoszewski (l.) und Klaus Kinkel (r.). Zum ersten Mal wird keine Person sondern eine Institution ausgezeichnet.
Studentin Agnieszka Kalisiewicz erhält im Rahmen der Veranstaltung den DAAD-Preis für ausländische Studierende und eine damit verbundene Einladung von Außenminister Klaus Kinkel nach Brüssel.
Foto: Heide Fest