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Abteilung für Hochschulkommunikation

MEDIENMITTEILUNG
Nr. 5 vom 4. Januar 2007

 

LANGFASSUNG ausgewählter Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Viadrina

 

Bolle, Friedel: „Allocation Decisions in Network Industries“. In: Energy Economics.
Abstract: In this paper, I want to propagate a new analytical tool: The usage of Menu Auctions for modelling complicated auctions, negotiations, rent seeking, etc. is advocated, because, contrary to “normal” auctions and bargaining models, an arbitrary number of additional aspects can be taken into account. After concentrating on “Truthful Equilibria” (Bernheim and Whinston, 1986) a certain broad class of Menu Auctions show unique and efficient allocations. Under an additional concavity condition even the equilibrium bids are unique. Two examples are discussed: the privatisation of a state-owned industry and the buying of wholesale electricity (concluding contracts with a number of producers) by a utility. These examples also serve to trace the sources of “non-concavities” which can prevent the uniqueness of bids and can provide the auctioneer with incentives to exclude bidders from the competition.

 

Breidenbach, Stephan (Hrsg.): „Handbuch Wirtschaft und Recht in Osteuropa, Ergänzungslieferungen“. Verlag, C.H. Beck München, S. 68-70.
Inhalt: Das Handbuch Wirtschaft und Recht in Osteuropa bietet den Rat hervorragender Experten aus elf Staaten zum Wirtschaftsrecht. Im Textteil findet man auf über 9640 Seiten, in 4 Ordnern die wichtigsten Gesetzestexte der Reformstaaten. Fachgerecht übersetzt, übersichtlich gegliedert, rasch und zuverlässig aktualisiert.

 

Dornbusch, Ramona Simone: „Historische Kulturlandschaften“. In: Handbuch Denkmalschutz und Denkmalpflege einschließlich Archäologie; Recht, fachliche Grundsätze, Verfahren, Finanzierung. Hrsg. in Zsarb. mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz von Dieter J. Martin und Michael Krautzberger. 2. Aufl., Verlag C.H. Beck, München 2006, S. 305-314.
Inhalt: Historische Kulturlandschaften sind als Träger historischer Informationen Bestandteil unseres kulturellen Erbes. Trotz des steten Wandels sind noch vielfach traditionelle Kulturlandschaftsformen erhalten. Jedoch besteht durch aktuelle raumgreifende Nutzungsansprüche die Gefahr, dass Kulturwerte unerkannt verloren gehen. Der Beitrag thematisiert daher den denkmalpflegerischen Umgang mit historischen Kulturlandschaften. Der Einführung in die internationalen Rechtssetzungen, die Gesetzgebung des Bundes sowie Verpflichtungen nach dem Denkmalrecht folgend, werden denkmalpflegerische Forderungen für historische Kulturlandschaften aufgestellt und Hinweise für den praktischen Umgang gegeben. Das Handbuch Denkmalschutz und Denkmalpflege ist eine Arbeitsgrundlage für alle in diesem Bereich Tätigen sowie für Eigentümer und Nutzer von Denkmalen und enthält alle denkmalpflegerischen und -schutzrechtlichen Grundsätze und Verfahren.

 

Häde, Ulrich (2006): „Die innerstaatliche Verteilung gemeinschaftsrechtlicher Zahlungspflichten, Schriften zum Öffentlichen Recht“, Band 1018, Berlin, Verlag Duncker & Humblot, 89 Seiten, ISBN 3-428-12089-2.
Inhalt: Bund und Länder streiten schon länger darüber, wer Zahlungspflichten des Mitgliedstaats Bundesrepublik Deutschland erfüllen muss, die sich aus dem europäischen Gemeinschaftsrecht ergeben. Zwei Bereiche standen in den letzten Jahren besonders im Mittelpunkt: Anlastungen im Agrarbereich und Sanktionen wegen eines übermäßigen staatlichen Finanzierungsdefizits. Ulrich Häde untersucht, welche Vorgaben das Finanzverfassungsrecht für die innerstaatliche Verteilung solcher gemeinschaftsrechtlichen Zahlungspflichten enthält.

 

Hausmann, Andrea / Helm, Sabrina: Kundenorientierung im Kulturbetrieb Grundlagen – Innovative Konzepte –  Praktische Umsetzungen, VS-Verlag, ISBN: 3531148060.
Inhalt: Nicht zuletzt aufgrund der schwierigen finanziellen Situation der öffentlichen Haushalte und des zunehmenden Wettbewerbs auf dem Kultur- und Freizeitmarkt sind Kulturbetriebe mehr denn je gefordert, durch kundenorientiertes Verhalten ihre Zukunft zu sichern. Viele Kulturbetriebe geraten dabei in ein Spannungsfeld und stehen vor der schwierigen Aufgabe, den richtigen Grad der Kundenorientierung zu finden, wobei Ressourcenengpässe zu entsprechender Schwerpunktlegung bei gleichzeitigerKundenorientierung in Kulturbetrieben. Wahrung des kulturpolitischen Auftrags zwingen. Der Sammelband gibt einen Überblick über die konzeptionellen wie praktischen Grundlagen.

 

Haverkamp, Anselm / Beyer, Voorhoeve (Hrsg): Das Bild ist der König – Repräsentation nach Louis Marin. München, Wilhelm Fink Verlag.
Inhalt: Dafür, dass Ästhetik Mächte beschönigt, verdeckt und unterstützt, gibt es zahllose Zeugen. Nach Louis Marin geht es um mehr: er hegte den Verdacht, dass Macht eine Konstruktion der Ästhetik sei. Hauptverdächtige in diesem Prozess sind Bilder. Dass diese rein oberflächlich funktionieren und im Zweifelsfalle nichts dahinter ist, betrachtet Marin keineswegs als hinderlich, sondern als Bedingung dieser Machtkonstruktion. Bilder machen – ebenso wie die Theologie – glauben an etwas, das an sich nicht zu sehen ist. Genau darin liegt ihre Macht. Marins Theorie der Macht ist eine Theorie des Bildes - und vice versa.

 

Hengelhaupt, Uta: „`Exemplum Virtutis` – Überlegungen zu Entstehung und Ausstattung der Festsäle in den Zisterzienserklöstern Ebrach und Bronnbach”. In: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, hg. von der Historischen Sektion der Bayerischen Benediktinerakademie, Band. 117, St. Ottilien 2006, S. 285 – 343.
Inhalt: Es gehört zu den charakteristischen Eigenheiten der fränkischen Kunst- und Kulturlandschaften, dass sie – wie sonst wohl nur der oberschwäbische Raum – in besonderer Weise durch die kulturellen und ökonomischen Leistungen der geistlichen Fürsten einerseits wie der ländlichen Abteien andererseits geprägt wurden. Gerade auf die letzteren scheint dabei der von Stutzer verwendete Begriff der „Unternehmensklöster“ mit ausgeprägtem kapitalwirtschaftlichem Schwerpunkt – wenn auch teilweise in abgeschwächter Bedeutung – zuzutreffen. Blieben die fränkischen Klöster zwar faktisch landsässig, so machten sich unter ihnen dennoch vielfach Bestrebungen geltend, Reichsstandschaft zu erlangen. Dieses, durch die wirtschaftliche Leistungskraft der Prälaturen geförderte Streben fand seinen anschaulichen Ausdruck in den Bau- und Kunstunternehmungen der Klöster allgemein wie insbesondere in den Ausstattungen der klösterlichen Festsäle, die in der Literatur verkürzend „Kaisersäle“ genannt werden. Die Studie versucht, an den markanten Ausstattungsprogrammen der Klostersäle in den Zisterzen Ebrach und Bronnbach darzulegen, dass sie Folge und Ausdruck der politischen Bestrebungen der Klöster waren. Daher widmeten sich diese in potenzierter Form der Darstellung „gottgewollter“ Herrschaft und der Zugehörigkeit zu der vom Heiligen Römischen Reich vertretenen Christianitas und dienten so der standesgemäßen Repräsentation wie der offenkundigen Darstellung eines Ranges, der vor der politischen Realität der Zeit gleichwohl Fiktion blieb.

 

Jajesniak-Quast, Dagmara / Günther, Jutta/ (Hrsg.): Willkommene Investoren oder nationaler Ausverkauf? Kontinuität und Wandel ausländischer Direktinvestitionen in Ostmitteleuropa im 20. Jahrhundert. Berliner Wissenschafts-Verlag 2006 (Frankfurter Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Ostmitteleuropas, Bd. 11).
Inhalt: Ausländische Direktinvestitionen besitzen in den ostmitteleuropäischen Ländern eine lange Tradition und erreichten bereits in der Zwischenkriegszeit ein hohes Niveau. Aus ökonomischer Sicht sind die ostmitteleuropäischen Länder heute wie damals auf ausländische Direktinvestitionen angewiesen, denn technologische Rückständigkeit und inländischer Kapitalmangel behinderten in den neu entstandenen Staaten sowohl nach dem Ersten Weltkrieg als auch nach dem Zusammenbruch des Ostblocks die eigenständige Wirtschaftsentwicklung. Indessen waren und sind die ausländischen Direktinvestitionen auch Gegenstand kritischer Diskussionen in Politik und Öffentlichkeit der Empfängerländer. Der vorliegende Sammelband widmet sich der in der wirtschaftshistorischen Forschung bisher weitgehend vernachlässigten Frage nach den Kontinuitäten und Brüchen in der ausländischen Investitionstätigkeit und ihrer öffentlichen Wahrnehmung. Dabei steht der Vergleich von Polen, Tschechien/Tschechoslowakei und Ungarn im Mittelpunkt.

 

Hübinger, Gangolf: Gelehrte, Politik und Öffentlichkeit. Eine Intellektuellen-Geschichte. Göttingen 2006.
Inhalt: Das Buch verbindet Intellektuellengeschichte mit Wissenschaftsgeschichte und analysiert die Aktionsfelder der Gelehrten in der politischen Streitkultur. Dargestellt wird der beständige Wechsel der Gelehrten-Intellektuellen zwischen Universitätskatheder, Zeitungsredaktion und politischer Rednertribüne. Vom Vormärz bis zur Revolution von 1968 wird der spezifische Beitrag deutlich, den diese Intellektuellen zur Bindung politischer Ordnungen an historische Orientierungen und kulturelle Werte geleistet haben.

 

Husmann, Sven / Strauch, Robert (2006): „Zur steuerlich optimalen Gestaltung einer Doppelgesellschaft – Ein erweitertes Wiesbadener Modell“. In: Steuer und Wirtschaft 3 (2006), S. 221-227.
Inhalt: In dem Beitrag wird untersucht, wie das Mietrechtsverhältnis einer Doppelgesellschaft steuerlich optimal gestaltet werden kann: Solange die Mieten nicht als verdeckte Gewinnausschüttung qualifiziert werden, sollten sie ab dem Veranlagungszeitraum 2005 stets so hoch wie möglich angesetzt werden, und zwar unabhängig davon, ob die Besitzgesellschaft gewerbesteuerpflichtig ist oder nicht. Vertragliche Nebenleistungen, wie Betriebskosten, Instandhaltungskosten und Ersatzinvestitionen, sollten so weit wie möglich von der Betriebsgesellschaft getragen werden.

 

Joerden, Jan C. / Engelhardt, Dietrich von/ Jordan, Lothar (Hrsg.): Sterben und Tod bei Heinrich von Kleist und in seinem historischen Kontext, Beiträge zur Kleist-Forschung 18 (2004), Würzburg: Königshausen & Neumann, 2006, 212 S.
Inhalt: Sterben, Tod und Töten im Werk, in der Biographie und in der Wirkungsgeschichte Heinrich von Kleists und in seinem historischen Kontext sind am 25. und 26. Juni 2004 vom Kleist-Museum Frankfurt (Oder) in Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum für Ethik der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und dem Institut für Medizin- und Wissenschaftsgeschichte der Universität zu Lübeck in einer interfakultativen Tagung mit Medizinhistorikern und –ethikern, Germanisten, Kulturwissenschaftlern, Rechtshistorikern und –philosophen und einem Theologen untersucht worden. Ein Augenmerk der Tagung galt immer auch der heutigen lebensweltlichen Bedeutung der Auffassungen von Sterben, Tod und Töten. Die Beiträge zu der Tagung sind in diesem Sammelband zusammengefasst.

 

Kempa, Bernd / Hendricks, Torben / Holtrup, Hans-Jürgen: „A Differential View on the Credit Channel of Monetary Policy Transmission“. In: KREDIT UND KAPITAL, Bd. 39 (4), Dezember 2006.
Inhalt: In diesem Aufsatz wird der Kreditkanal der monetären Transmission auf der Basis eines Markov Switching Modells anhand von Risikoprämien von U.S.-amerikanischen Unternehmensanleihen analysiert. Es zeigt sich, dass die Wirksamkeit des Kreditkanals nicht nur durch die Ausrichtung der Geldpolitik sowie die jeweilige Konjunkturlage, sondern zusätzlich durch einen latenten Faktor bestimmt wird, der die Situation auf den amerikanischen Finanzmärkten widerspiegelt. Der Kreditkanal tritt dabei in Phasen turbulenter Finanzmärkte wie der lateinamerikanischen Verschuldungskrise der frühen 1980er Jahre, der amerikanischen Sparkassenkrise (Savings & Loan) sowie in letzter Zeit im Gefolge der Terrorattacken sowie der Bilanzskandale verstärkt in den Vordergrund.

 

Koch, Arnd: Denunciatio. Zur Geschichte eines strafprozessualen Rechtsinstituts. Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 2006. 308 S., br.
Inhalt: Gegenstand der Abhandlung ist die Entstehung und Ausgestaltung eines strafprozessualen Rechtsinstituts, der denunciatio. Der Beobachtungszeitraum erstreckt sich vom frühen 13. Jahrhundert bis zum Erlass der Reichsstrafprozessordnung im Jahre 1877. Berücksichtigung finden außerdem begriffsgeschichtliche Aspekte, die Abgrenzung zwischen neutraler "Anzeige" und verächtlicher „Denunziation“ sowie die institutionelle Bedeutung von Strafanzeigen im Rechtsstaat. Die Monographie stellt das Rechtsinstitut der denunciatio durchgehend und epochenübergreifend in den Kontext des jeweils gültigen Verfahrensrechts; sie versteht sich als Beitrag zur Geschichte des Strafprozessrechts.

 

Kötzle, Alfred / Grüning, Michael / Kusmin, Dimitry: „Optimierung betrieblicher Anreizsysteme in Transformationsländern“. In: Zeitschrift Controlling, Heft 11, November 2006, S. 561-567.
Inhalt: Anreizsysteme sind Teil des Führungssystems eines Unternehmens und sollen auf allen Unternehmensebenen strategiekonformes Verhalten forcieren. Aufbauend auf betriebswirtschaftlichen Konzepten zur Ausgestaltung von Anreizsystemen in ihrer Objekt-, Zeit-, Subjekt-  und Instrumentaldimension sowie Bemessungsfunktion wird das Anreizsystem der russischen Ural Chemicals Company untersucht. Im Rahmen des Gestaltungsprozesses werden Ist-Zustands- und Schwachstellenanalysen durchgeführt sowie umfangreiche Konzeptverbesserungen aufgezeigt. Die Erkenntnisse werden zu Gestaltungshinweisen für Anreizsysteme in Transformationsländern verallgemeinert.

 

      Kudert, Stephan: „IFRS leicht gemacht“ Berlin, Ewald von Kleist-Verlag, 2. Aufl. 2006.
Inhalt: Dieser Band soll den Lesern die International Financial Reporting Standards, die die EU übernommen hat, nahe bringen. Es ist als Einführung für Studierende an Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien konzipiert, aber ebenso für Praktiker geeignet, die sich künftig mit der Internationalisierung der Rechnungslegung beschäftigen müssen.

 

Kurbel, Karl / Krybus, Ilja: „Mobilitätsunterstützung für Portale – Eine Architektur und Lösungsbausteine“. In: Hochberger, Christian, Liskowsky, Rüdiger (Hrsg.): Informatik für Menschen, Proceedings zur INFORMATIK 2006, Band 2, GI-Edition-Lecture Notes in Informatics (LNI), P-94, S. 516-522.
Inhalt: Durch neue Generationen von Endgeräten und drahtlosen Netzwerken dehnt sich das Internet zunehmend in den Bereich mobiler Endsysteme aus. Portale verkörpern eine Technologie, die hilft, Inhalte für das mobile Internet verfügbar zu machen und anzupassen. Der Beitrag beschreibt, wie in den Lösungsbausteinen einer Portalarchitektur einander ergänzende Verfahren und Technologien kombiniert werden können, um die Interaktion über mobile Endsysteme zu ermöglichen und auf die Besonderheiten der Mobilität einzugehen.

 

Littbarski, Sigurd: Haftpflicht – Risiken für Unternehmen und Möglichkeiten ihrer Absicherung.
Inhalt: Fachliche Leitung und Autor von 2 Lektionen eines auf 11 Lektionen angelegten schriftlichen Management-Lehrgangs, 2006, Lektion 1, Grundlagen des Haftpflichtrechts, S. 1-50 und Lektion 6, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerhaftpflicht in Unternehmen aus arbeits- und sozialrechtlicher Sicht, S. 1-59, Euroforum-Verlag, Düsseldorf, als pdf unter http://www.euroforum.de.Lorenz, Torsten (Hrsg.): Cooperatives in Ethnic Struggles. Eastern Europe in the 19th and early 20th Century, Berlin: Berliner Wissenschafts-Verlag 2006 (Frankfurter Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Ostmitteleuropas, Bd. 15).
Inhalt: Cooperatives in Eastern Europe acquired a double, economic and national emancipatory function: For the minorities, they became the cornerstone in a set of national economic institutions, while the majorities used them as a tool of nationalizing the economy in their “own” states; thus, cooperatives became deeply entangled in the ethnic conflicts, which characterized the region between 1850 and 1940. Experts from the United States, Germany and East Central Europe show, that economic nationalism was the driving force behind the development of cooperatives in Eastern Europe and that the self-help movement reflected the strive for national self-determination almost from the outset. Evidence from Eastern Europe makes the volume a comprehensive work on the interrelation of economy and nationalism and offers new, refreshing perspectives on a topic on the border of cultural studies and economic and social history.

 

Müller, Olaf / Jacobs, Jörg / Pickel, Gert / Pollack, Detlef (Hrsg.): Osteuropas Bevölkerung auf dem Weg in die Demokratie? Wiesbaden: VS-Verlag.
Inhalt: Mit den ersten systematischen Untersuchungen der Politischen-Kultur-Forschung in den späten fünfziger Jahren (Almond/Verba 1963) hat sich die Frage nach der Stabilität von politischen Systemen und ihrer Abhängigkeit von den Einstellungen der Bevölkerungen fest als Forschungsthema in den Sozialwissenschaften etabliert. Die leitende Frage dieser Forschungsrichtung lautet, ob und inwieweit politische Systeme der kulturellen Unterstützung bedürfen, um dauerhaft zu funktionieren. Genau diese Fragestellung soll in Band 1 der Reihe Politische Kultur in den neuen Demokratien Europas behandelt werden. Wie stabil sind die Neuen Demokratien Osteuropas 15 Jahre nach dem Umbruch? Diverse Analysen zu unterschiedlichen Themenbereichen, wie Demokratiezufriedenheit, soziale Ungleichheit, Einstellungen zur Marktwirtschaft und Nationalismus werden Bestandteil der Umfrageanalysen sein, die  in diesem Band präsentiert werden.


Müller, Uwe (Hrsg.): Ausgebeutet oder alimentiert? Regionale Wirtschaftspolitik und nationale Minderheiten in Ostmitteleuropa (1867-1939), Berliner Wissenschafts-Verlag 2006 (= Frankfurter Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Ostmitteleuropas, Bd. 13).
Inhalt: Seit der Industrialisierung und der Herausbildung des modernen Staates wird der Ausgleich regionaler Unterschiede von Wirtschaftskraft und Wohlstand als eine zentrale Aufgabe staatlicher Institutionen angesehen. In Ostmitteleuropa bekam das West-Ost-Gefälle eine besondere Brisanz, da in den unterentwickelten Peripherien der Großreiche, aber auch der nach 1918 neu gegründeten Staaten nationale Minderheiten in der Mehrheit waren. Intensität und Fehlen, Erfolg und Misserfolg von Regionalpolitik wurden daher zum Streitthema zwischen den Nationen. Staatsnationen sahen sich als Kulturträger und Erbringer von Transferleistungen, Minderheiten fühlten sich vernachlässigt, ausgebeutet und wirtschaftlich diskriminiert. Beide Sichtweisen sind im kulturellen Gedächtnis der Nationen verankert.

 

Pechstein, Matthias: Zur Verfassungsmäßigkeit der Wahl des Schulleiters durch die Schulkonferenz als Beamter auf Zeit gemäß § 61 2. SchulRÄndGE-NW. In: Zeitschrift für Beamtenrecht, Heft 5, Mai 2006, Seite 159 – 164.
Inhalt: Die in Nordrhein-Westfalen mittlerweile gesetzlich geregelte Bestellung des Schulleiters auf Zeit, in Abhängigkeit von einer Wahl durch die Schulkonferenz stellt eine eindeutig verfassungswidrige Regelung dar. Hinsichtlich der Wahl durch die Schulkonferenz ist der Mangel der demokratischen Legitimation derselben und die aus der Mitwirkung der Schulkonferenz resultierende Beeinträchtigung der verfassungsrechtlich einzig relevanten demokratischen Legitimation durch die Einstellungsbehörde zu beanstanden. Die Bestellung als Beamter auf Zeit gemäß der Regelung des § 25 b LBG-NW stellt eine gemessen an Art. 33 Abs. 5 GG nicht zu rechtfertigende Verletzung des Lebenszeitprinzips dar.

 

Pickel, Gert / Pickel, Susanne: Politische Kultur- und Demokratieforschung. Grundbegriffe, Theorien, Methoden. Eine Einführung. Wiesbaden: VS-Verlag.
Inhalt: Nicht erst seit der Transformation der politischen Systeme in Osteuropa wird dem Ansatz der politischen Kulturforschung Aufmerksamkeit geschenkt. Seine zentrale Frage richtet sich auf die Bedingungen der Stabilität politischer Systeme. Die Zielstellung der Vorgehensweise politischer Kulturforschung liegt vor allem auf subjektiven Einstellungen der Bevölkerung, welche der Grundpfeiler für die zukünftige Konsolidierung, Akzeptanz und Aufrechterhaltung der existierenden Staatsformen sind. Neuere Betrachtungen implizieren die Integration der politischen Kulturforschung in die Überlegungen der empirischen Demokratieforschung. Das vorliegende Buch integriert die theoretischen Grundprämissen des Ansatzes der politischen Kulturforschung und der empirischen Demokratieforschung im Rahmen eines Studienbuchs zur Einführung in die angesprochene Thematik.

 

Scheffler, Uwe: „Freund- und Feindstrafrecht“ Kriminalpolitik und ihre wissenschaftlichen Grundlagen, Festschrift für Hans-Dieter Schwind zum 70. Geburtstag. Hrsg. Feltes, Thomas / Pfeiffer, Christian /Steinhilper, Gernot. Verlag: C.F. Müller Verlag Heidelberg S. 123 – 146. 
Inhalt: Der Beitrag versucht zunächst darzulegen, dass neue deutsche Strafrechtsnormen, die im Anschluss an eine Formulierung von Jakobs als „Feindstrafrecht“ gescholten wer-den, häufig auf der Transformation von EU-Strafrecht beruhen, das sich ebenfalls durch martialisches „Bekämpfungs“-Vokabular, die Vorverlagerung der Strafbarkeit und den  Abbau prozessualer Garantien des Angeklagten auszeichnet. Sodann wird angespro-chen, ob nicht in manchen Bereichen des Strafrechts, etwa dem Verkehrsordnungs-widrigkeitenrecht, dem Präventionsbedürfnis eher durch Elemente eines zu entwickeln-den „Freundstrafrechts“ genüge getan werden könnte.

 

Schiffauer, Werner: "Der unheimliche Muslim. Staatsbürgerschaft und zivilgesellschaftliche Ängste“ In: Tezcan, Levent / Wohlrab-Sahr, Monika (Hrsg.) Konfliktfeld Islam in Europa (Soziale Welt, Sonderheft 17), Baden-Baden.
Inhalt: Wir erleben gegenwärtig eine auf den muslimischen Einwanderer fokussierten moral panic in der Bundesrepublik. Sie hat ihre Ursache darin hat, dass die Gesellschaft der  Bundesrepublik sich gegenwärtig der Tatsache bewusst wird, zu Einwanderer-gesellschaften im wahren Sinn des Wortes geworden zu sein. Zum ersten Mal realisiert ein maßgeblicher Teil der Bevölkerung, dass dies weitgehende Auswirkungen auf die politische Kultur hat. Auf diese  Herausforderung wird nicht produktiv, sondern mit Abwehr und Aggression reagiert, die ihre Symbolisierung im Muslimischen Anderen findet.   Dabei gehe ich auf drei Problembereiche ein: 1. Der Frage der Loyalität. 2. Der Frage der Balance von Religion und Staat, die sich in der Nachkriegsordnung eingespielt hat; 3. Der Frage der „moralischen Gemeinschaft“, die sich über durchstandene Konflikte  herausgebildet hat. Die Ängste,  die die zunehmende gesellschaftliche Komplexität in diesen Bereichen produziert, führt zur Konstruktion des Muslim als illoyalen, anti-säkularen und antisemitischen Einwanderer. Er wird zunehmend als derjenige porträtiert, der die etablierte Ordnung der Bundesrepublik gefährdet.
Ein zentrales Problem dieser angstbestimmten Konstruktion sind nicht intendierte Konsequenzen, die zum Teil genau das produzieren, was vermieden werden soll.

 

Schmid, Wolfgang / Okhrin, Yarema: Distributional properties of portfolio weights. In: Zeitschrift: Journal of Econometrics (2006), 235-256.
Abstract: In this paper, we prove several distributional properties for optimal portfolio weights. The weights are estimated by replacing the parameters with the sample counterparts. All results for finite samples are made assuming normally distributed returns. We calculate the exact covariances for the weights obtained by the expected quadratic utility. Additionally we derive the multivariate density function of the global minimum variance portfolio and the univariate density of the tangency portfolio. We obtain the conditional density for the Sharpe ratio optimal weights and show that the expectations of the Sharpe ratio optimal weights do not exist. Moreover, we determine the asymptotic distributions of the estimated weights assuming that the returns follow a multivariate stationary Gaussian process.

 

Schultz, Helga / Kubu, Eduard (Hrsg.): History and Culture of Economic Nationalism in East Central Europe, Berlin: Berliner Wissenschafts-Verlag 2006 (= Frankfurter Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Ostmitteleuropas, Bd. 14).
Inhalt: Although economic nationalism was a general policy outcome of nation states, East Central Europe was especially affected because of its backwardness, its belated nation building and its ethnic mixture. Already the national movements called “each to his own” to strengthen national power. During the interwar years the young nation states pursued policies of state interventionism, whose heritage is alive until today. During the last decade, economic nationalism became an issue of research, influenced by the dependency theory and cultural studies. Eminent scholars such as Iván Berend, Alice Teichova, Joseph Love and Jean Batou examine economic nationalism in general and in case studies of the Czech lands, Romania and other countries. This volume presents contributions for the International Economic History Congress in Helsinki 2006.

 

Wolff, Heinrich Amadeus: „Die Willensfreiheit und die Grundrechte“, In: JZ 2006, 925-930.
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit der grundrechtsdogmatischen Frage, wie man den Grundrechten am ehesten gerecht werden kann, wenn die Handlungsfreiheit des Menschen anders ausgestaltet ist als er subjektiv annimmt. Nach Erkenntnissen der neuen Hirnforschung vollzieht sich die Willensbildung anders als der Mensch selbst wahrnimmt. Der Beitrag kommt zu dem Ergebnis, dass die Grundrechte die wirkliche Freiheit und nicht die gefühlte Freiheit schützen wollen und würden daher, wenn die Forschung sich bestätigen würde, erhebliche Veränderungen verlangen. Die Veränderungen sind aber erst dann zulässig, wenn die Erkenntnisse der Hirnforschung deutlich gefestigter sind als zur Zeit.