Abteilung für Hochschulkommunikation
Medieninformation Nr. 132-2010
„Poesie des Untergrunds” – Gespräch zur künstlerisch-literarischen Protestbewegung „Prenzlauer Berg”
der 1980er Jahre an der Viadrina
Zum Thema „Poesie des Untergrunds“ sprechen Ingeborg Quaas vom Kuratorenteam der Berliner Ausstellung und Thomas Günther, einer der Akteure und Autoren, am Mittwoch, dem 30. Juni 2010, 11.15 Uhr, im Senatssaal des Hauptgebäudes der Viadrina, Große Scharrnstr. 59, über die Geschichte der künstlerischen und literarischen DDR-Protestbewegung am „Prenzlauer Berg“.
Thema der öffentlichen Gesprächsrunde ist die gesellschaftspolitische Situation am Ende der DDR und die besondere Faszination, die der Prenzlauer Berg auf viele künstlerisch ambitionierte, junge Leute in den 1980er Jahren ausübte.
Den Beginn der Bewegung markiert die Ausweisung des Liedermachers Wolf Biermann im November 1976 aus der DDR. Eine nie dagewesene Protest- und Ausreisewelle folgte. Der jungen Generation kamen die „Väter” abhanden. Sie entwickelte eine Art Parallelwelt jenseits staatlicher Vorgaben, etablierte Netzwerke, in denen Dichter, Maler, Fotografen, Filmemacher, Musiker, Modemacher, Galeristen und Lebenskünstler aller Coleur zusammen arbeiteten.
Im Spannungsfeld zwischen staatlicher Repression und subjektivem Aufbruch entstand im letzten Jahrzehnt der DDR ein fruchtbarer Boden für künstlerische Aktivitäten. Die geistige und künstlerische Hinterlassenschaft dieser zweiten Kultur machen neben Fotografien und Bildern originalgrafische Künstlerbücher und Zeitschriften aus. Sie belegen eindrucksvoll, wie diese Avantgarde das Ende der DDR einläutete und wie eng sie mit der Welt jenseits der Mauer verbunden war.
Einige Beispiele aus dieser Zeit sind ab Mittwoch, dem 30. Juni, im Eingangsbereich der Bibliothek der Europa-Universität Viadrina, Hauptgebäude, Große Scharrnstraße 59, während der regulären Öffnungszeiten, montags-freitags, 9.00 bis 21.00 Uhr, samstags und sonntags, 9.00 bis 18.00 Uhr, zu sehen.