Banner Viadrina

Abteilung für Hochschulkommunikation

Medieninformation Nr. 14-2011

vom 31. Januar 2011

„Krieg, Biografie, Erinnerung” –
Akteure des deutsch-polnischen Jugendaustausches tagen an der Viadrina

Sie sind aus Deutschland und Polen, leiten internationale Sommercamps, unterrichten Sprachkurse oder forschen und lehren zur deutsch-polnischen Geschichte: Multiplikatoren deutsch-polnischer Begegnungsprojekte. Rund 30 von ihnen kommen von Mittwoch, dem 2. Februar, bis Samstag, den 5. Februar, an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und dem Collegium Polonicum Slubice zu einem Methodenworkshop mit dem Titel „Kieg, Biografie, Erinnerung” zusammen.

In kleinen Arbeitsgruppen erarbeiten sie neue Wege der historisch-politischen Bildung im deutsch-polnischen Jugendaustausch. Themen sind u.a.: „Familiengeschichten vom Dachboden – oder wie kann man anhand von Dingen, die ganz nahe liegen, die Vergangenheit vergegenwärtigen?”, „Jüdisches Frankfurt und Słubice, oder wie wird vor Ort erinnert?”, „Maikäfer flieg ... – oder wie der Zweite Weltkrieg den Umgang mit Liedern in Deutschland und Polen verändert hat”.

Der Hintergrund: Der Zweite Weltkrieg war die zentrale Erfahrung der deutschen und polnischen Gesellschaft im 20. Jahrhundert, die in beiden Ländern in Form von Erinnerungen in vielen Familien nachwirkt, nationale Identitäten konstruiert und die gegenseitige Wahrnehmung prägt. Für die Arbeit mit deutschen und polnischen Jugendgruppen stellt der Themenkomplex Zweiter Weltkrieg  somit eine besondere Herausforderung, aber auch eine Chance dar. Diese liegen darin, das Interesse der Jugendlichen zu wecken und die Fragen an die Vergangenheit in eine Sprache der Gegenwart zu übersetzen, die an den Erfahrungs- und Wissenshorizont der Jugendlichen anknüpft. Hier setzt der Workshop an, indem er Anregungen vermittelt, wie die Zielgruppe durch die Auseinandersetzung mit biografischen Materialien erreicht und in eine inhaltliche Auseinandersetzung verwickelt werden kann.

Eingeladen haben das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) gemeinsam mit dem an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt 8oder) beheimateten Institut für angewandte Geschichte sowie dem Haus der Begegnung mit der Geschichte. Der Workshop ist Teil eines Prozesses, in dessen Rahmen das DPJW gemeinsam mit Theoretikern und Praktikern der historisch-politischen Bildung interkulturelle Lernmodule entwickelt, anwendet und danach in überarbeiteter Form online für Multiplikatoren des Jugendaustauschs zur Verfügung stellt.

Weitere Informationen erteilt:
Stephan Felsberg
Institut für angewandte Geschichte an der
Europa-Universität Viadrina

info@instytut.net
Tel.: +49 335 5534 5206
Fax: +49 335 5534 72327