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Abteilung für Hochschulkommunikation

Medieninformation Nr. 119-2015

vom 15. Juni 2015

Öffentlicher Dienst gründet Runden Tisch für Konfliktmanagement – Institut für Konfliktmanagement der Viadrina ist Gründungsmitglied



Kein Unternehmen kann es sich leisten, Konflikte am Arbeitsplatz zu ignorieren – auch der Öffentliche Dienst nicht. Im Arbeitsleben sind sie eher die Regel als die Ausnahme. Viele Konflikte lassen sich leicht ausräumen, werden im besten Fall produktiv genutzt, andere schwelen vor sich hin, eskalieren und machen die Zusammenarbeit unerträglich. Aber ungelöste Konflikte vergiften nicht nur die Arbeitsatmosphäre, sie lassen die Motivation sinken, die Fehler häufen sich, die Krankheitstage nehmen zu und die Produktivität ab.

Konflikte innerhalb des Öffentlichen Dienstes professionell und systematisiert managen und lösen – das ist das Ziel des neu gegründeten „Runden Tisches Mediation und Konfliktmanagement in öffentlichen Organisationen“. Gründungsmitglieder sind das Niedersächsische Justizministerium, die Landeshauptstadt München, die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, die Polizei Baden-Württemberg, die Kolpingstadt Kerpen, der Postillion e.V., die Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf, Tübingen, Würzburg und Mannheim sowie das Klinikum der Universität München.

Angelehnt an den „Round Table Mediation und Konfliktmanagement der deutschen Wirtschaft“ soll Konfliktmanagement nun auch im öffentlichen Sektor systematisch voran gebracht und weiterentwickelt werden. Ebenso wie privatwirtschaftliche Unternehmen haben Behörden und andere öffentliche Organisationen zunehmend Bedarf an einem professionellen Umgang mit auftretenden Konflikten innerhalb der Organisation. Mit dem Runden Tisch wollen sich die Pioniere des Konfliktmanagements im öffentlichen Sektor vernetzen, Erfahrungen austauschen und gegenseitig bei der Einführung und Weiterentwicklung von Konfliktmanagement unterstützen.

Studien haben bewiesen, dass gut aufeinander abgestimmte Elemente eines betrieblichen Konfliktmanagements die Kommunikations- und Konfliktkultur eines Unternehmens erheblich verbessern können. Für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen gleichermaßen stellt das Konfliktmanagement ein Instrument werteorientierter Führung dar und verbessert die Organisationskultur. Das hat wiederum positive Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und kann ein entscheidender Faktor bei der Mitarbeitergewinnung sein.

Die Europa-Universität ist mit dem Institut für Konfliktmanagement, einer zentralen wissenschaftlichen Einrichtung der Viadrina, am Runden Tisch vertreten. Für die Bearbeitung des Forschungsfeldes „Konflikt“, eines Schwerpunktthemas der Viadrina, eröffnen sich dadurch neue Vergleichsmöglichkeiten etwa zu Entwicklungen in Wirtschaftsunternehmen oder im Friedensbereich.

Das Institut für Konfliktmanagement (IKM) wurde 2008 an der Europa-Universität Viadrina gegründet. Es ist dem Ziel gewidmet, interessenbasierte Formate der Konfliktbearbeitung in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft weiter zu etablieren und innovative Forschungs- sowie Methodikakzente zu setzen. Im Sinne einer handlungsorientierten Wissenschaft gibt das international ausgerichtete Institut mit gezielten Projekten und Forschungsbeiträgen direkte Impulse für die Praxis. In dieser Rolle berät und begleitet das Institut u. a. Entwicklungsprozesse von und in Organisationen wie der OSZE und dem Auswärtigen Amt, Unternehmen sowie Kirchengemeinden.


Weitere Informationen erteilt:

Dr. Christian Hochmuth
Geschäftsführender Koordinator
Institut für Konfliktmanagement (IKM)
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Tel.: (0335) 55 34 - 53 04
E-Mail:
hochmuth@europa-uni.de
www.ikm.europa-uni.de