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Abteilung für Hochschulkommunikation

Medieninformation Nr. 198-2016

vom 3. November 2016

Rückkehr ins Ghetto von Łódź – Filmvorführung und Zeitzeugengespräch an der Europa-Universität Viadrina


Die Straßenbahnlinie 41 führte während des Zweiten Weltkrieges mitten durch das Ghetto in Łódź und wurde somit zum Sinnbild für das Leid der dort eingesperrten jüdischen Menschen. Der Dokumentarfilm „LINIE 41“ zeichnet das Leben der jüdischen Bevölkerung im Ghetto und der deutschen Besatzer in Łódź anhand von zwei Familiengeschichten nach. Die Dokumentation wird am Dienstag, dem 8. November, 18.00 Uhr, an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) gezeigt. Im Anschluss berichten zwei Protagonisten des Films, Natan Grossmann, ein Überlebender des Ghettos, und Jens-Jürgen Ventzki, Sohn des nationalsozialistischen Bürgermeisters, über ihre Familiengeschichte. Die Regisseurin des Films, Tanja Cummings, nimmt ebenfalls an dem Gespräch teil, das von Prof. Dr. Kerstin Schoor, Inhaberin der Axel Springer-Stiftungsprofessur für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration an der Viadrina, moderiert wird. Interessierte sind herzlich eingeladen in das Gräfin-Dönhoff-Gebäude, Europaplatz 1, Hörsaal 8.  

Die Dokumentation „LINIE 41“ zeigt die Reise von Grossmann und Ventzki in die Vergangenheit der 1940er Jahre. Beide kehren nach Łódź zurück. Grossmann möchte erfahren, wie seine Eltern im Ghetto umgekommen sind. Ventzki will herausfinden, welche Rolle sein Vater bei den Deportationen der jüdischen Bevölkerung gespielt hat. In Łódź wurde während der deutschen Besatzungszeit das zweitgrößte jüdische Ghetto Polens errichtet.

Die Veranstaltung wird organisiert von der Axel Springer-Stiftungsprofessur für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration gemeinsam mit dem Europäischen Verein für Ost-West-Annäherung e.V. und unterstützt durch die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung.


Weitere Informationen:
Europa-Universität Viadrina
Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)335 - 5534 4515
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