Abteilung für Hochschulkommunikation
Medieninformation Nr. 11-2020
vom 14. Januar 2020
„Die Wiedererfindung der Nation“ – Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Aleida Assmann spricht an der Europa-Universität
Die vielfach preisgekrönte und international renommierte Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. h.c. Aleida Assmann ist am Dienstag, dem 28. Januar, zu Gast an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Auf Einladung des Viadrina Instituts für Europa-Studien (IFES) hält sie um 18.00 Uhr einen Gastvortrag mit dem Titel „Die Wiedererfindung der Nation: Erinnerung, Identität, Emotionen“. Interessierte sind zu der Veranstaltung im Hauptgebäude, Große Scharrnstraße 59, Senatssaal, Raum 109, herzlich eingeladen.
Prof. Dr. Aleida Assmann wird in ihrem Vortrag darauf eingehen, inwieweit die Vernachlässigung des Nationenkonzeptes in einem vielfältigen und demokratischen Europa zu einer Aneignung des Begriffes durch die politische Rechte führt. Der Vortrag ist Teil der IFES Keynote Lecture Series, in deren Rahmen zuletzt Prof. Dr. Ágnes Heller und Prof. Dr. Arjun Appadurai Gastvorträge an der Europa-Universität Viadrina gehalten haben.
Schon ab 16.00 Uhr ist Prof. Dr. Aleida Assmann Gesprächspartnerin bei der Präsentation des Buches „The 'Spectral Turn'. Jewish Ghosts in the Polish Post-Holocaust Imaginaire“ von Dr. Zuzanna Dziuban (Österreichische Akademie der Wissenschaften). Prof. Dr. Aleida Assmann kommt im Rahmen des IFES-Kolloquiums mit der Autorin und Prof. Dr. Annette Werberger, Viadrina-Professorin für Osteuropäische Literaturen, ins Gespräch. Interessierte sind zu dieser Veranstaltung im Logenhaus, Logenstraße 11, Raum 101/102, ebenfalls herzlich eingeladen. Das Gespräch findet in englischer Sprache statt, Fragen können auf Deutsch gestellt werden.
Zur Person
Welche Bedeutung hat die kollektive Erinnerung an die Vergangenheit für Gesellschaften? Arbeiten zu dieser Frage machen Prof. Dr. Aleida Assmann zu einer der meistgelesenen, -zitierten und -preisgekrönten Denkerinnen der Gegenwart. Zu ihren einflussreichsten Veröffentlichungen – zum Teil in Ko-Autorenschaft mit ihrem Mann Prof. Dr. Jan Assmann – gehören grundlegende Werke über das kollektive Gedächtnis, Erinnerung und Vergessen, die die deutsche Debatte über das Erbe der nationalsozialistischen Vergangenheit stark geprägt haben. Für ihr Wirken nahmen Prof. Dr. Aleida Assmann und Prof. Dr. Jan Assmann 2018 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels entgegen. Die Wochenzeitung „Die Zeit“ nannte sie zu diesem Anlass „das einflussreichste Intellektuellenpaar unserer Zeit“.
Weitere Auszeichnungen sind: der Max-Planck-Forschungspreis 2009, der A.H.-Heineken Preis für Geschichte 2014, der Karl-Jaspers-Preis 2017, der Stiftung Balzan-Preis 2017 und zuletzt die Erasmus Medal 2019. 2018 wurde Prof. Dr. Aleida Assmann mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse geehrt.
In Heidelberg und Tübingen hatte Aleida Assmann Anglistik und Ägyptologie studiert. 1992 habilitierte sie sich an der Neuphilologischen Fakultät der Universität Heidelberg und folgte ein Jahr darauf einem Ruf auf den Lehrstuhl für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz.
Gastprofessuren führten Prof. Dr. Aleida Assmann an die Princeton University in New Jersey, die Rice University in Houston, die Yale University in New Haven, die Universität Wien und die Universität Chicago. Von der Universität Oslo wurde ihr 2008 als erster Nicht-Theologin die Ehrendoktorwürde zuerkannt.
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