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Abteilung für Hochschulkommunikation

Medieninformation Nr. 38-2020

vom 27. Februar 2020

Wie stark ist Justiz abhängig von Kultur und Gesellschaft? –
Ein Workshop an der Viadrina


Wie unabhängig ist der Rechtsstaat und wie neutral können Gerichte sein? Um diese Fragen dreht sich der Workshop „Social-legal Perspectives on the Rule of Law“ an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) am Donnerstag, dem 12. März, und Freitag, dem 13. März. Veranstalter sind das Center for Interdisziplinary Labour Law Studies und die Vereinigung für Recht und Gesellschaft.

Die Debatte über die Unabhängigkeit von Rechtsstaatlichkeit hat bisher hauptsächlich im öffentlichen Recht und in der Politikwissenschaft stattgefunden. In fünf Panels soll deshalb über die Delegitimierung von Rechtsinstitutionen diskutiert werden. Zum öffentlichen Auftakt der Veranstaltung wird als Keynote Speaker am Donnerstag um 12.30 Uhr Prof. Mirosław Wyrzykowski, emeritierter Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Warschau und ehemaliger Richter am polnischen Verfassungsgericht, erwartet.

Der Workshop konzentriert sich auf soziale Praktiken und Funktionen von Gerichten sowie Rechtsprechungen außerhalb der verfassungsmäßigen Zuständigkeit. Zudem geht es um Rechtsinstitutionen als kulturelle und soziale Akteure. Begleitet wird die Veranstaltung von einem Runden Tisch zum 40. Jahrestag der Zeitschrift für Rechtssoziologie sowie von einer offenen Mitgliederversammlung der Vereinigung für Recht und Gesellschaft.

Die Teilnahme ist kostenlos. Alle Panels finden im Viadrina-Hauptgebäude, Große Scharrnstraße 59, im Senatssaal (Raum 109) statt. Anmeldungen sind möglich unter: cillas@europa-uni.de.

Mehr Informationen zum Programm unter: https://rechtssoziologie.info/aktivitaeten/tagungen-workshops/

Hintergrund
Rechtsstaatlichkeit beruht auf der Idee der Unabhängigkeit. Die Rechtssoziologie stellt diese Autonomie seit ihren Anfängen auf unterschiedliche Weise und in Hinblick auf ihre sozialen Funktionen in Frage. Einige sozio-rechtlichen Studien behaupten, dass Gerichte, die sich als „neutral“ und „objektiv“ bezeichnen, in erster Linie sozial und kulturell verankerte Akteure sind.


Weitere Informationen:
Europa-Universität Viadrina
Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)335 - 5534 4515
presse@europa-uni.de

www.europa-uni.de