Abteilung für Hochschulkommunikation

Medieninformation Nr. 183-2021

vom 9. November 2021

„Solidarität mit Schwierigkeiten“ – Online-Gespräch über das Bremer Koordinationsbüro der Solidarność


Es ist eine aussagekräftige Facette der Städtepartnerschaft zwischen Danzig und Bremen und ein bisher vernachlässigter Teil der Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen: das Bremer Solidarność-Büro. Der Historiker Dr. Rüdiger Ritter stellt das 1981 in Bremen gegründete Informations- und Koordinationsbüro der polnischen Gewerkschaft am Donnerstag, dem 18. November, 11.15 Uhr, in einer Online-Veranstaltung der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) vor. Im Rahmen des Forschungskolloquiums des Zentrums für Interdisziplinäre Polenstudien spricht der Historiker mit Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast, Direktorin des Zentrums für Interdisziplinäre Polenstudien, und Dr. Markus Pieper, Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und Autor des Buches „Parteiauftrag: Städtepartnerschaft. Kommunal- und Parteipartnerschaften zwischen der DDR und der Volksrepublik Polen (…)“.
Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Online-Veranstaltung teilzunehmen, Anmeldung per E-Mail an: klodnicki@europa-uni.de.

Das Gespräch, wenige Wochen nach der Verleihung des Viadrina-Preises an die Städtepartnerschaft Danzig – Bremen, stellt einen bisher wenig betrachteten Aspekt der deutsch-polnischen Beziehungen in den Fokus: Am 13. Dezember 1981 traf eine Delegation der polnischen Gewerkschaft Solidarność aus Danzig zu einem Arbeitsbesuch in Bremen ein und erfuhr dort, dass wenige Stunden nach ihrer Ausreise aus Polen dort das Kriegsrecht verhängt und die Solidarność zerschlagen wurde. Die Delegation beschloss daraufhin, in Bremen zu bleiben, und gründete ein „Informations- und Koordinationsbüro“, um so Hilfe für die Solidarność zu organisieren. Der Historiker Dr. Rüdiger Ritter zeichnet mit seinem Buch „Solidarität mit Schwierigkeiten. Das Bremer Koordinationsbüro der polnischen Gewerkschaft Solidarność und das Engagement Bremens für Polen in den 1980er Jahren“ erstmals das Wirken des Bremer Büros detailliert nach. Er beschreibt die erstaunlichen Aktivitäten der Mitglieder, bis sie in die Mühlen der deutsch-polnischen Missverständnisse gerieten.


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