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Abteilung für Hochschulkommunikation

Medieninformation Nr. 193-2021

vom 25. November 2021

Mit guter Kommunikation durch die Krise – Europa-Universität Viadrina an Forschungsprojekt zur Risiko- und Krisenkommunikation beteiligt


Welche Bedeutung eine gelungene Kommunikation für die Bewältigung gesellschaftlicher Krisen hat, zeigt aktuell die Corona-Pandemie. Wie diese Kommunikation beispielsweise von Gesundheitsbehörden glaubwürdig, verständlich und wirksam gelingen kann, wird an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) im Rahmen eines Verbundprojektes erforscht. Im Rahmen des Forschungsprojektes „MIRKKOMM – Multimodalität in der Risiko- und Krisenkommunikation“ steuert die Viadrina-Forschungsstelle für Digitalrecht juristische Expertise bei. Das vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) koordinierte Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über drei Jahre mit rund zwei Millionen Euro im Programm „Forschung für die zivile Sicherheit 2018-2023“ gefördert. Das Teilprojekt an der Europa-Universität erhält 277.000 Euro.

Wie möchten Bürgerinnen und Bürger in Krisenzeiten von Behörden und Medien ins Bild gesetzt werden? Wie gut werden sie durch die Botschaften von Gesundheitseinrichtungen erreicht? Wie lassen sich Informationen so verbreiten, dass sie zugleich verständlich, wirksam und glaubwürdig sind? Mit solchen Fragen beschäftigt sich das jüngst gestartete Forschungsprojekt. Ein Schwerpunkt besteht darin, Informationsangebote wie Dashboards, Broschüren und neuartige Videoformate auf ihre Wirksamkeit hin zu untersuchen. In den nächsten drei Jahren werden die Fragestellungen des Projekts von einem Team aus Medien- und Kommunikationswissenschaft, Politik- und Rechtswissenschaft sowie Psychologie und Informatik beantwortet und durch Ideen für die Praxis ergänzt.

Unter Leitung von Viadrina-Juristin Prof. Dr. Ines Härtel und Privatdozent Dr. Robert Frau wird an der Viadrina-Forschungsstelle für Digitalrecht unter anderem untersucht, wann, auf welchen Kanälen und in welcher Form eine Behörde vor einem Risiko oder einer Krise warnen muss. „Sollten Behörden Bilder und Piktogramme wählen, um schnell verständlich zu warnen, auch wenn es auf Kosten von Genauigkeit geht, die in einem Text besser kommuniziert werden könnte? Die Bedeutung dieser Fragen sieht man nicht nur während der Corona-Pandemie, sondern auch in der Flutkatastrophe aus dem Sommer 2021“, verdeutlicht Dr. Robert Frau die Relevanz des Forschungsprojektes.

Konkret werden an der Viadrina die rechtlichen Vorgaben für die Gestaltung und den Inhalt des Corona-Dashboards des Robert-Koch-Instituts (RKI) untersucht. „Welche Inhalte muss das RKI kommunizieren und bei welchen ist das Institut frei, Warnungen zu veröffentlichen? Und: In welcher Form muss dies geschehen?“, umreißt Dr. Robert Frau weitere Fragestellungen.

Neben der Viadrina sind das Bundesinstitut für Risikobewertung, das Karlsruher Institut für Technologie, die Technische Universität Ilmenau, sowie die SRH Berlin University of Applied Sciences beteiligt. Die wissenschaftliche Expertise ergänzt ein Praxispartner, die mecom Medien-Communikations-Gesellschaft mbH, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Presse-Agentur dpa. Unterstützung erfährt das Projekt zudem durch renommierte Forscherinnen und Forscher aus den USA, den Niederlanden, Australien und Deutschland sowie durch Institutionen wie das Robert-Koch-Institut, die Bundeszentrale für politische Bildung und die Deutsche Presse-Agentur.


Weitere Informationen:
Europa-Universität Viadrina
Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)335 - 5534 4515
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