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Vom Singularitätskapital eines Leibniz-Preises – Prof. Dr. Andreas Reckwitz nimmt renommierten Forschungspreis entgegen

Der Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Andreas Reckwitz hat am 13. März den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) entgegengenommen. Es ist der erste Leibniz-Preis für einen Wissenschaftler der Europa-Universität und der einzige, der in diesem Jahr an einen Forscher einer ostdeutschen Universität geht.

„Eine erfolgreiche Form, sein Singularitätskapital zu mehren, ist es, sich den Leibniz-Preis zu holen“, sagte DFG-Präsident Prof. Dr. Peter Strohschneider und bat damit den Viadrina-Soziologen Prof. Dr. Andreas Reckwitz auf die Bühne der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am Berliner Gendarmenmarkt. Sein augenzwinkernd ausgesprochener Abschlusssatz der Laudatio spielte an auf die erfolgreiche Monografie „Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne“, mit der Prof. Dr. Andreas Reckwitz zuletzt in ungezählten Medien-Beiträgen und Forschungsdiskursen prominent vertreten war. >>> weiterlesen

Fotos: Heide Fest

Die Leibniz-Preise seien eine „rühmende Anerkennung, verbunden mit dem Versprechen eines außergewöhnlichen wissenschaftlichen Freiraums“, so Prof. Dr. Peter Strohschneider. Diesen Freiraum erhalten die insgesamt zehn Ausgezeichneten durch das Preisgeld in Höhe von jeweils 2,5 Millionen Euro, das sie in den kommenden sieben Jahren für ihre Forschung nutzen können. Prof. Dr. Andreas Reckwitz kündigte an, das Preisgeld in Nachwuchsförderung und den Aufbau eines Forschungsschwerpunktes zu investieren.

Auch Bundesforschungsministerin Anja Karliczek lobte die seit 70 Jahren im deutschen Grundgesetz verankerte Freiheit der Wissenschaft. Sie nutzte ihr Grußwort zugleich, um vor dem schwindenden Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaft zu warnen. „Wir können uns nicht zurückziehen“, sagte sie und meinte damit neben Wissenschaftlern auch Politiker, Journalisten und Unternehmer. „Jetzt ist jeder gefragt, dem Frieden und Freiheit in Europa am Herzen liegen.“

Den öffentlichen Diskurs bestimmt Prof. Dr. Andreas Reckwitz ohne Frage mit. Prof. Dr. Peter Strohschneider betonte: „Seit zwei Jahrzehnten besticht und bereichert Herr Reckwitz Fachwelt und Öffentlichkeit durch seine einflussreichen Studien, die weit über die Soziologie hinausreichen.“

Viadrina-Präsidentin Prof. Dr. Julia von Blumenthal, Vizepräsident Prof. Dr. Martin Eisend und Prof. Dr. Annette Werberger, Dekanin der Kulturwissenschaftlichen Fakultät, ließen es sich nicht nehmen, persönlich an der Ehrung von Andreas Reckwitz teilzunehmen.

Prof. Dr. Andreas Reckwitz ist in der Geschichte des Preises der vierte Soziologe unter insgesamt 385 Preisträgerinnen und Preisträgern, die die Auszeichnung seit 1986 erhielten. Das kommende Semester wird Andreas Reckwitz als „Thomas Mann Fellow“ in Los Angeles verbringen. Im Herbst erscheint im Suhrkamp Verlag seine Analyse „Das Ende der Illusionen, Politik, Ökonomie und Kultur in der Spätmoderne“. (FA)

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