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Deutsch - polnisch - russisches
wissenschaftliches Kooperationsprojekt

Gruppe 4: Identitätskonstruktionen im Oderraum

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Popien4 ©Annekathrin Popien
© Foto: Annekathrin Popien

Die Landschaft links und rechts der Oder war in den letzten Jahrzehnten Schauplatz mehrerer gravierender Umbrüche – der Zweite Weltkrieg, Massenmord an verschiedenen Gruppen der Zivilbevölkerung, die Westverschiebung Polens und Zwangsaussiedlung der deutschen Bevölkerung aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, Aufbau einer sozialistischen Welt und deren Scheitern, Entwicklung demokratischer Strukturen und Erweiterung des EU-Schengenraums – welche die Frage berechtigt erscheinen lassen, welche ideologischen Spuren diese Brüche hinterlassen haben, ob sich an ihnen Identitätswandel nachweisen lassen und wieweit Identität deshalb als eine Konstruktion anzusehen ist. Zeitzeugen, Museen und Denkmäler aus Vergangenheit und Gegenwart, aber auch die Landschaft als solche waren die Quellen „vor Ort“, anhand derer diese Frage während der Sommerschule 2012 in verschiedenen bedeutenden Orten des Oderraums untersucht und intensiv diskutiert wurde. Dabei wurde eine Vielzahl historischer, gegenwärtiger, überwundener, verbindender, lokaler und länderübergreifender Facetten von Identität ausgemacht, die es in ihrer Pluralität als Konstruktion erscheinen lassen, wenn Identität als etwas Monolithisches, Unwandelbares, wenn nicht gar von höheren, geschichtswirksamen Mächten Vorgeschriebenes beschrieben werden soll.