zum Viadrina-Logbuch (2022-2024)

Polnische Rettung aus dem Dschungel – Lesung mit Andrea-Yvonne Müller zum Tag der Muttersprache

Über ihre ganz besondere Beziehung zu Polen und zur polnischen Sprache hat die Journalistin Andrea-Yvonne Müller das Buch „Großmamas Chopin – Chopin babci“ geschrieben. Am 21. Februar hat sie auf Einladung der Stiftung Karl Dedecius Literaturarchiv im BLOK O daraus gelesen.

Anlässlich des internationalen Tages der Muttersprache fand die besondere Lesung im Café des Coworking Spaces BLOK O statt. „Wir gehen noch einen Schritt weiter und beschäftigen uns mit der Muttersprache unseres Nachbarn“, sagte Dr. Ilona Czechowska von der Stiftung Karl Dedecius Literaturarchiv zur Begrüßung. >>>weiterlesen

Fotos: Heide Fest

Tatsächlich geriet die Lesung der Brandenburgischen  Journalistin und Autorin Andrea-Yvonne Müller zu einer wahren zweisprachigen Veranstaltung. Aus ihren auf Deutsch und Polnisch erschienenen Erzählungen las sie auf Polnisch, Natalia Szulc auf Deutsch. Viele im Publikum verstanden beide Sprachen – unter ihnen zahlreiche Frankfurterinnen und Frankfurter, die seit langer Zeit Polnisch lernen und sich wohl in einigen Situationen wiedererkennen konnten.

Andrea-Yvonne Müller bewies nicht nur mit ihren Geschichten, sondern auch mit ihrer Vortragsweise einen ausgeprägten Sinn für Humor. So auch in der Geschichte vom Ausflug in den kubanischen Dschungel, der zum Desaster gerät. Letztendlich erfolgt die Rettung in Form eines geheimnisvollen Reiters – der sich als Pole erweist. „Soll mal einer erzählen, es lohnt sich nicht, Polnisch zu lernen“, kommentiert die Journalistin diese wahre Begebenheit trocken.

Dass die Beziehung zwischen Deutschen und Polen nicht nur von Witz und Frohmut geprägt ist, weiß auch die Autorin, die ihren Blog Niemka-kocha-polske.de (Eine Deutsche liebt Polen) mit großer Leidenschaft pflegt. Als sie mit ihrer Mutter vor einigen Jahren deren einstiges Zuhause im heutigen Polen besuchen wollte, wurde sie weggejagt. In Krakau spuckte ein Mann vor ihr auf den Boden und beschimpfte sie als „Scheiß-Deutsche“. Doch die Liebe zum Nachbarland ist für Andrea-Yvonne Müller stärker. Sie weiß: „Wenn man eine Hand entgegengestreckt bekommt, kann man sie ausschlagen oder man kann sie ergreifen.“ (FA)

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