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Menschenrechtsverhandlung an der Viadrina – Studierende aus 35 Ländern besuchen zweiwöchige Sommerschule

Mit zwei simulierten Verhandlungen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte endete am 19. Juli die zweiwöchige Sommerschule „The European System of Human Rights Protection“ an der Europa-Universität. 77 Studierende aus rund 35 Ländern aller Kontinente kamen dafür nach Frankfurt und Słubice. Eine bereichernde Erfahrung, wie drei von ihnen zum Abschluss berichten.

Michelle Li aus Melbourne, Victoria Volodarskaya aus Moskau und Efrain Grau aus Buenos Aires sind sich am Ende der zwei Wochen einig: Die teilweise mehrtägige Anreise zur Sommerschule über den Schutz der Menschenrechte in Europa hat sich gelohnt. „Diese kosmopolitische Stimmung unter den Teilnehmenden ist toll“, schwärmt der junge argentinische Anwalt Efrain Grau. Er habe viel darüber erfahren, wie das Menschenrechtssystem in Europa funktioniert und inwiefern es sich auf Lateinamerika übertragen lässt. Für Michelle Li war die Bandbreite der betrachteten Fälle besonders bereichernd: „Die Beiträge und Perspektiven der internationalen Dozierenden und Studierenden waren so vielfältig. In Melbourne behandeln wir meist nur Fälle aus dem Vereinigten Königreich.“ >>>weiterlesen

Fotos: Heide Fest und Frauke Adesiyan

Victoria Volodarskaya, die als Erasmus-Studentin an der Viadrina studiert, schätzt die Formate der Sommerschule. „Wir sind sehr tief in die Diskussion einzelner Rechte, wie Meinungs- und Religionsfreiheit eingestiegen“, berichtet sie. Die Internationalität führte dabei mitunter zu kontroversen Debatten, etwa über den Völkermord an den Armeniern – auch türkische und armenische Studierenden zählten zu den Teilnehmern.  Zum Abschluss bereiteten sich die Teilnehmenden auf zwei „Moot Court“-Sitzungen vor, in denen Verhandlungen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte simuliert wurden.

Die Viadrina-Völkerrechtlerin Prof. Dr. Carmen Thiele hat die Sommerschule über den Schutz der Menschenrechte bereits zum 21. Mal federführend organisiert. Trotz der vielen Jahre ist das Programm auch für die Professorin noch immer bereichernd. „Es ist nie das Gleiche. Die Teilnehmenden bringen jedes Jahr so unterschiedliche Perspektiven mit“, berichtet sie. Fester Bestandteil der Sommerschule ist für sie die Unterbringung der Studierenden in Słubicer Apartments: „Sie sollen die Erfahrung machen, wie unglaublich leicht und alltäglich es hier ist, über Landesgrenzen zu gehen.“

Dass die Erfahrung der Sommerschule großen Nachhall haben kann, beweist Efrain Graus Teilnahme. Sein Tutor von der Universität in Buenos Aires hat ihm die Reise in die deutsch-polnische Doppelstadt sehr ans Herz gelegt. Er war selbst vor Jahren in den Seminaren von Carmen Thiele. „Efrain kam am ersten Tag mit zwei Büchern und vielen Grüßen von diesem früheren Teilnehmer hier an“, berichtet Carmen Thiele. „Die Erfahrung der Teilnehmenden ist die beste Werbung für uns.“ (FA)

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