zum Viadrina-Logbuch (2022-2024)

„Wir werden uns entschieden dem entgegensetzen, was man in Polen Hassrede nennt.“

Am 17. Oktober fand die Eröffnung des Akademischen Jahres am Collegium Polonicum in Słubice statt. Im Rahmen der festlichen Immatrikulationsfeier betonten die Leitungen der beiden tragenden Universitäten – der Adam-Mickiewicz-Universität und der Viadrina – die unbedingte Notwendigkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und der Freiheit von Forschung und Lehre.

Prorektor Prof. Dr. Andrzej Wallas von der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań blickte zunächst auf zahlreiche Jubiläen des vergangenen Akademischen Jahres zurück. Die Erlangung der Unabhängigkeit Polens vor 100 Jahren, der großpolnische Aufstand, die 15-jährige Mitgliedschaft Polens in der EU und nicht zuletzt das Jubiläum der ersten freien Wahlen und des Runden Tisches von 1989 – all diese Ereignisse seien Voraussetzung für die Gründung von Universitäten in Polen überhaupt, und für deren Demokratisierung, internationale Öffnung und freiheitliche Forschung und Lehre. Seinen Glückwunsch an die Neuimmatrikulierten verband der Prorektor mit einem Appell: „Mit all unserem Handeln und Tun werden wir für die universitären Werte einstehen: für Wahrhaftigkeit, für Freiheit in Forschung und Lehre, für Toleranz und das Verständnis für Andere. Wir werden uns entschieden dem entgegensetzen, was man in Polen Hassrede nennt.“  >>>weiterlesen

Fotos: Adam Czerneńko

Daran knüpfte Viadrina-Vizepräsident Prof. Dr. Jürgen Neyer an: „Die deutsch-polnische Zusammenarbeit und das Collegium Polonicum sind Herzensanliegen der Viadrina – in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft. Mit Stolz schauen wir auf das Collegium Polonicum, das für die Möglichkeit eines besseren Europas steht.“ Auch er appellierte, „die Freiheit des Denkens und die Verantwortung gegenüber der Wahrheit zu ehren.“ Die gesellschaftliche Relevanz von Forschung veranschaulichte Viadrina-Jurist Prof. Dr. Bartosz Makowicz in seiner Fest-Vorlesung über „Ethik, Compliance und Integrität in Organisationen“. Seine These: Angesichts einer globalisierten und digitalisierten Welt könne nur fächerübergreifende Forschung Antworten auf die komplexen Herausforderungen geben.

Dass Institutionen nicht nur von denjenigen aufgebaut und gestaltet werden, die im Scheinwerferlicht stehen, sondern zuvorderst Heldinnen und Helden des Alltags brauchen, das unterstrich die Verleihung von Ehrendmedaillen der Universität Poznań zum Abschluss der Veranstaltung. Mit persönlichen Erinnerungen stellte CP-Direktor Krzysztof Wojciechowski die Geehrten vor: Die langjährige Leiterin der CP-Bibliothek Grażyna Twardak, die Wohnheimverwalterin Teresa Lipka, die „Frau des guten Geschmacks“ und Mensa-Leiterin Halina Wołowicz, Stadtplaner Dr. Andreas Billert, den Leiter des Lyceums Dr. Jan Zgrzywa, die Leiterin der Poststelle Janina Szewczyk und die stellvertretende Verwaltungsdirektorin Agnieszka Brończyk. (MG)

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