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Auf Einschränkung folgt Ideenreichtum. So knapp könnte die Charakterisierung der Gründerinnen und Gründer hinter den Bildschirmen am Mittwochabend ausfallen. „Startups bleiben optimistisch in der Covid-19-Krise“, eine Schlagzeile, die Moderator Arne Meyer-Haake, der an der Viadrina den Existenzgründer-Lotsendienst aufgebaut und zehn Jahre lang geleitet hat, gemeinsam mit Anita Knappe vom Startup Service der Universität Potsdam nutzte, um in das Thema des Abends einzusteigen und mehr über die Erlebnisse der vergangenen Monate zu erfahren. Weiterlesen >>>
Im virtuellen Podiumsgespräch: die Moderatoren Anita Knappe und Arne Meyer-Haake sowie die Gründerinnen und Gründer Ilinca Barbato (1. Reihe v.l.), Victoria Kozlova und Ben Biedermann, Dorothea Schrimpe und Lucia Cloth (2. Reihe v.l.) Screenshot: Katrin Hartmann
„Meine Idee entwickelte sich quasi aus der Pandemie heraus“, sagte Ilinca Barbato, Viadrina-Studentin und Gründerin von ITNOF Studio. Mit einer Freundin hatte sie in den vergangenen Monaten Alltagsmasken aus Tencel – einem Material aus nachhaltigen Fasern – genäht. Die Idee brachte ihr den ersten Platz eines Ideen-Wettbewerbs am Viadrina-Gründungszentrum ein. „Wir hatten auf einmal viel Zeit zu Hause. Und natürlich brauchten wir am Anfang auch Masken“, erzählte die International Business Administration-Studentin. Die erhöhte Nachfrage im Familien- und Bekanntenkreis verwandelte sie in ein Geschäftsmodell. Jetzt verkauft sie ihre Produkte online und hat einen Teil der Herstellung nach Rumänien, ihre Heimat, verlegt. Künftig will sie auf den Markt reagieren: „Wir denken bereits darüber nach, auch andere Produkte aus Tencel herzustellen.“
Auch Victoria Kozlova und Ben Biedermann, beide Studierende der Kulturwissenschaften, haben die Corona-Zeit genutzt, um ihre Gründeridee weiterzuentwickeln. Mit acurraent beraten sie kleine und mittelständische Unternehmen in der Zielgruppenrecherche und beim Netzwerken. „Der Arbeitsmarkt bot uns während der Pandemie nicht viele Optionen. Da mussten wir selbst aktiv werden“, erzählte Victoria Kozlova. Was die beiden von anderen Beratern unterscheide, beschrieb Ben Biedermann: „Da wir selbstständig agieren, konnten wir unsere Arbeitszeiten flexibel anpassen. Wir arbeiten anders als bei einem typischen Nine-to-five-Job, und wir mögen diese Freiheit.“
Dorothea Schrimpe, Viadrina-Alumna und Gründerin des Labels Umiwi für fair und nachhaltig produzierten Schmuck, gehört mit ihrem Startup bereits in die Kategorie „erfahren“. Sie setzte ihre Idee schon 2008 um, die ihr bei einem längeren Auslandsaufenthalt in Thailand gekommen war. Heute sind ihre Mitarbeitenden global verstreut – in Deutschland, Mexiko, Thailand und Indien. Gerade der Lockdown im Einzelhandel war auch in ihrem Startup zu spüren, sagte sie. Mithilfe eines Crowdfundings konnten finanzielle Schwierigkeiten überwunden werden. „Es ist sehr wichtig, sich immer wieder Rat zu holen, Entscheidungen sollte man dann aber selbst treffen“, gab Ben Biedermann den Zuhörenden mit auf den Weg.
Hintergrund
Schnelle Beratung in Steuer- und Rechtsfragen, Hilfe bei der Suche nach passenden Partnerinnen und Partnern für das eigene Startup, Inspiration durch Erfahrungsberichte von erfolgreichen Gründerinnen und Gründern – das Gründungszentrum der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) lädt von Dienstag, dem 17. November, bis Freitag, dem 20. November, zur Gründerwoche. Erstmals finden die Formate in diesem Jahr online und in Kooperation mit der Universität Potsdam sowie der Technischen Universität Poznań statt. (KH)
Zum Nachverfolgen: Podiumsdiskussion der deutschen Startup-Woche
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