zum Viadrina-Logbuch (2022-2024)

„Gewinn an Freiraum, aber die Kollegialität werde ich vermissen“ – Prof. Dr. Christoph Asendorf wurde emeritiert

1996 gehörte seine Professur für Kunst und Kunsttheorie zu einer der ersten an der ein Jahr zuvor eröffneten Kulturwissenschaftlichen Fakultät – am 29. März 2021 wurde Prof. Dr. Christoph Asendorf in den Ruhestand verabschiedet. „Dass das jetzt 25 Jahre waren, überrascht mich selbst“, sagte er anlässlich seiner Emeritierung. Als „Senior Scholar“ wird er der Viadrina erhalten bleiben.

Er betreue noch eine ganze Reihe von Haus- und Abschlussarbeiten, es gäbe Verabredungen mit anderen Lehrenden für gemeinsame Lehrveranstaltungen und dann sind da ja auch die Forschungstätigkeiten. „Die Emeritierung ist natürlich ein Gewinn an Freiraum, aber gleichzeitig auch ein Verlust an Kollegialität und Diskussion – beides habe ich an der Viadrina immer besonders geschätzt“, so Christoph Asendorf anlässlich seiner Verabschiedung.

Seine aktuellen Forschungsthemen im Bereich Kunst und Geschichte in der modernen Zivilisation werde er auch in den nächsten Jahren weiterverfolgen und an der Viadrina diskutieren. Ein neues Projekt befasst sich mit interkulturellen Aspekten der Kunstgeschichte mit Blick auf das Verhältnis von Europa und Asien im 20. Jahrhundert; etwa mit der Frage, warum Paul Klee in Japan so bekannt ist.
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Prof. Dr. Annette Werberger überreicht einen Blumenstrauß an Prof. Dr. Christoph Asendorf

Verabschiedung mit Abstand und Maske: Die Dekanin der Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Annette Werberger, überreicht einen Blumenstrauß zur Emeritierung von Prof. Dr. Christoph Asendorf. © Heide Fest


Den transdisziplinären Austausch hat Christoph Asendorf an der Viadrina schon immer geschätzt und gepflegt. Er würde sich wünschen, dass so genannte „Co-Teachings“, also Seminare, die von Lehrenden aus unterschiedlichen kulturwissenschaftlichen Disziplinen angeboten werden, in Zukunft wieder häufiger in den Vorlesungsverzeichnissen stehen.

„Ganz ohne Verklärung“, sagt er, würde er die Anfangsjahre an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät als besonders schöne hervorheben. „Als ich kam, war die Uni noch im Aufbau, es gab diesen Geist eines gemeinsamen Projektes, für das alle an einem Strang ziehen“, sagt Christoph Asendorf über den damaligen Moment des Aufbruchs. „Aber das kann ja nicht ewig anhalten.“ Den seit einigen Jahren anhaltenden Generationswechsel an seiner Fakultät sieht er hoffnungsvoll. Die neuen Professorinnen und Professoren und ihre thematischen Ausrichtungen würden die Kulturwissenschaften an der Viadrina neu prägen, ähnlich wie in der Aufbauphase Ende der 1990er.
(UP)

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