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Inspiration Europäisches Solidarność-Zentrum – Viadrina-Präsidentin Julia von Blumenthal und Oberbürgermeister René Wilke zu Besuch in Danzig

Vom 21. bis 25. September 2021 reiste Viadrina-Präsidentin Prof. Dr. Julia von Blumenthal gemeinsam mit Frankfurts Oberbürgermeister René Wilke und Kulturdezernentin Milena Manns zum Europäischen Solidarność-Zentrum (Europejskie Centrum Solidarności, ECS) nach Danzig. Die Delegation nutzte die Reise anlässlich einer Konferenz des Viadrina-Zentrums für Interdisziplinäre Polenstudien, um die Bewerbung als Standort für das „Zukunftszentrum für Europäische Transformation und Deutsche Einheit“ vorzubereiten.

Gleich am ersten Tag des Besuches kamen die Frankfurter Gäste für ein mehrstündiges Gespräch mit Basil Kerski, Direktor des Solidarność-Zentrums, zusammen. Der Kulturmanager und Journalist hatte als Mitglied einer Arbeitsgruppe das Konzept für ein künftiges Zukunftszentrum in Deutschland mit erarbeitet. Seine Expertise und seine Erfahrungen als Direktor der Danziger Einrichtung, die er seit 2011 leitet, bestimmten den ersten Abend der Delegation in Danzig. >>> weiterlesen

Fotos: Mateusz Weis-Banaszczyk und Julia von Blumenthal 

An den folgenden Tagen lernten Julia von Blumenthal, René Wilke und Milena Manns das Solidarność-Zentrum als eindrucksvolles Beispiel dafür kennen, wie jüngere Transformationsgeschichte authentisch, bewegend und partizipativ erlebbar gemacht werden kann (Bild 2 und 3). In einer eigens für sie organisierten Führung durch Dr. Jacek Kołtan, Vizedirektor des ECS und Beauftragter für wissenschaftliche Angelegenheiten, lernte die Delegation die Konzeption und Entstehung der Einrichtung kennen, die neben der Funktion als Museum unter anderem auch als Arbeitsort für Initiativen und Organisationen genutzt wird.

Im Nachgang der Führung sagte Julia von Blumenthal: „Mich hat sehr begeistert, wie die Ausstellung die Solidarność-Bewegung als eine europäische Freiheitsbewegung erzählt. Authentische Gegenstände, wie die hölzerne Tafel mit den Forderungen der Bewegung, sind ein Herzstück der Ausstellung und ermöglichen den Besucherinnen und Besuchern, zusammen mit der gelungenen multimedialen Aufarbeitung, ganz unterschiedliche Zugänge zu finden. Man wird emotional angesprochen und zugleich zum Nachdenken gebracht, welche Lehren wir heute aus diesen historischen Ereignissen ziehen können.“

Auch weitere Treffen dienten Julia von Blumenthal zur Vernetzung und zum Austausch. Unter anderem traf sich die Delegation mit dem stellvertretenden Bürgermeister Danzigs, Alan Aleksandrowicz, um sich unter anderem über die Stadtentwicklung, Investitionen und Beteiligungsformate für die Stadtgesellschaft auszutauschen (Bild 4). Ein Gespräch mit Prof. Dr. Arnold Kłonczyński, Prorektor der Universität Gdańsk, nutzte Julia von Blumenthal auch dafür, um Möglichkeiten der Vertiefung und Erweiterung der Zusammenarbeit über den bisher bestehenden Studierendenaustausch hinaus auszuloten (Bild 5). Den Abschluss der Reise bildete eine thematische Führung über das historische Gelände der Danziger Werft – den Ort, an dem die historische Solidarność-Bewegung aus einem Arbeiterstreik heraus entstand und der später zum prägenden Symbol des Freiheitsgedankens in Polen avancierte.

Das Resümee der Viadrina-Präsidentin: „Der Spaziergang über das Werft-Gelände, in Sichtweite des Solidarność -Zentrums und mit Blick auf entstehende hochmoderne Wohnviertel, die international an Gut-Verdienende vermarktet werden, führte alle Themen wie im Brennglas noch einmal zusammen:  Welche Lehren können wir aus historischen Freiheitsbewegungen für unsere heutigen demokratischen Gesellschaften ziehen? Wie kann eine Stadt Transformation gestalten und dabei vermeiden, dass im Umbruch neue Brüche entstehen?“
(FA; Mateusz Weis-Banaszczyk)

Lesen Sie hier einen Artikel über die Konferenz des Zentrums für Interdisziplinäre Polenstudien in Danzig

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