Ungarisch-polnisch-deutsche Seminarreise durch Polen

„Über Grenzen hinweg“ war der treffende Titel einer interkulturellen Projektwoche, an der 30 Studierende der Viadrina, der Universität Warschau und der Eötvös-Loránd-Universität Budapest teilnahmen. Auf der Studienreise nach Gdingen, Danzig und Warschau vom 21. bis 26. Mai 2024 beschäftigten sie sich  mit sprachlichen, historischen, kulturellen und gesellschaftlichen Themen.

Zu den Programmpunkten der Reise gehörten unter anderem ein Besuch im Museum der Emigration in Gdingen über die Geschichte der polnischen Auswanderung im 19. und 20. Jahrhundert und ein Spaziergang auf der Halbinsel Hel, vorbei an kaschubischen Häusern und dem früheren militärischen Sperrgebiet. In Danzig folgte ein Besuch im Europäischen Solidarność-Zentrum, wo die Gruppe in internationaler Runde über die Aktualität der Forderungen der damals streikenden Werftarbeiterinnen und -arbeitern diskutierte. Bei einer Stadtrallye durch die historische Altstadt fragten die Studierenden Touristinnen und Touristen sowie Einwohnerinnen und Einwohner nach deren Eindrücken und Meinungen über die Stadt Danzig.

Die Ergebnisse dieser Befragung präsentierten sie einander später an der Neuphilologischen Fakultät der Universität Warschau. Dort gestalteten die Studierenden zudem ein „interkulturelles Lexikon“ mit wichtigen Persönlichkeiten, Redewendungen und Sehenswürdigkeiten von Polen, Deutschland und Ungarn. Zum Programm in Warschau gehörte auch eine Führung mit einer Viadrina-Absolventin über den jüdischen Friedhof und durch den Stadtteil Muranów, wo sich während des 2. Weltkrieges das jüdische Ghetto befand.

Die teilnehmenden Studierenden und Lehrenden sind sich am Ende einig: Die Begegnungen, interkulturellen Erfahrungen und neuen fachlichen Erkenntnisse werden lange in Erinnerung bleiben.

Die Studienreise fand im Rahmen des Polnischkurses „Warszawa dawniej i dziś“ („Warschau früher und heute“) von Aleksandra Kubicka und Dr. Tomasz Rajewicz sowie des Seminars „Warszawa - oblicza Paryża Wschodu.“ („Warschau – Gesichter vom Paris des Ostens“) von Dr. Frank Grelka statt und wurde aus den Mitteln des Erasmus-Programms Blended Intensive Program (BIP) gefördert.

Text: Vanessa Czerwionka, Frank Israel
Fotos: Aleksandra Kubicka, Tomasz Rajewicz