Medieninformation Nr. 161-2022

vom 2. November 2022

Prof. Dr. Eduard Mühle zum Präsidenten der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) gewählt – Ernennung und Amtsantritt voraussichtlich zum Sommersemester 2023

Am Mittwoch, dem 2. November, haben Senat und Stiftungsrat der Stiftung Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) den Osteuropa-Historiker Prof. Dr. Eduard Mühle zum Präsidenten gewählt. Ernennung und Amtsübergabe erfolgen voraussichtlich zu Beginn des Sommersemesters 2023. Bis zur Amtsübergabe leitet Prof. Dr. Eva Kocher die Europa-Universität Viadrina als geschäftsführende Präsidentin.

Prof. Dr. Eduard Mühle zeigte sich angesichts des Votums der Wahlversammlung tief bewegt und dankte für das in ihn gesetzte große Vertrauen. „Universitäts- und Wissenschaftspolitik sind mir seit meinen ersten Berufsjahren sehr vertraut, die Geisteswissenschaften eine akademische Berufung und Polen und das östliche Europa seit Jahrzehnten sowohl professionell wie privat sehr nahe – daher ist die Viadrina genau der richtige Platz für mich, als Universitätspräsident Verantwortung zu übernehmen. An der Spitze der Viadrina darauf hinzuwirken, dass diese besondere Universität an diesem besonderen Ort als eine Stätte attraktiver Lehre, innovativer Forschung, internationaler Kooperation und gesellschaftsrelevanter Transfers noch sichtbarer wird und noch wirksamer ihren akademisch-wissenschaftlichen Beitrag zur Bewältigung aktueller Krisen und anstehender Zukunftsaufgaben leistet, ist eine ebenso spannende wie herausfordernde Aufgabe, der ich mich mit voller Kraft widmen werde“, so Prof. Dr. Eduard Mühle.

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Prof. Dr. Eduard Mühle, gewählter Präsident der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) nach seiner Wahl am 2. November; © René Matschkowiak

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Prof. Dr. Eduard Mühle steht für Interviews zur Verfügung.
Bitte wenden Sie sich bei Interesse an: presse@europa-uni.de


Der Vorsitzende des Senates der Europa-Universität Viadrina, Prof. Dr. Christoph Brömmelmeyer, sagte: „Ich freue mich sehr, dass wir mit Eduard Mühle einen glänzenden Nachfolger für Julia von Blumenthal gefunden haben. Eduard Mühle ist nicht nur der Richtige, weil er als langjähriger Direktor eines Leibniz-Instituts die Erfahrung hat, die man für die professionelle Leitung einer in Forschung und Lehre erfolgreichen Universität braucht. Er ist auch der Richtige, weil er die besonderen Beziehungen der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) zu Polen vorantreiben kann: Er spricht Polnisch, hat als Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Warschau über Jahre in Polen gelebt und hat sich als Historiker intensiv mit der polnischen Geschichte auseinandergesetzt. Er ist außerdem ein ausgewiesener Kenner der Ukraine und auch Russlands, so dass er die Viadrina auch über Polen hinaus prominent vertreten kann.“

Der Vorsitzende des Stiftungsrates, Prof. Dr. Klaus Dicke, sagte: „Ich freue mich, dass nach dem sorgsamen Findungsverfahren im Zusammenspiel von Stiftungsrat und Senat mit Prof. Dr. Eduard Mühle ein souverän überzeugender Kandidat mit ausgewiesener Osteuropa-Kompetenz und exzellenten Kontakten in die Universitäts- und Wissenschaftslandschaften in Osteuropa zum neuen Präsidenten der Viadrina gewählt wurde. Ich bin sicher, dass das Ruder der Europa-Universität damit in guten Händen liegt und wünsche ihm vollen Wind in den Segeln.“

Die Wissenschaftsministerin des Landes Brandenburg, Dr. Manja Schüle, gratuliert: „Die Europa-Universität Viadrina schlägt seit ihrer Gründung 1991 wissenschaftliche und gesellschaftliche Brücken nach Polen und in andere osteuropäische Länder. Ich freue mich sehr, dass die Hochschule mit Prof. Dr. Eduard Mühle nun einen Präsidenten bekommt, der zu den profiliertesten Osteuropa-Wissenschaftlern hierzulande gehört. Darüber hinaus ist er ein erfahrener Wissenschaftsmanager, forschungs- und durchsetzungsstark sowie international exzellent vernetzt. Prof. Dr. Eduard Mühle ist in der Universitäts-Doppelstadt Frankfurt (Oder) – Słubice der absolut richtige Mann am richtigen Ort. Die vielfältigen Impulse bei zentralen gesellschaftswissenschaftlichen Themen, die von der Viadrina ausgehen, sind angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen – nicht nur in der Ukraine – wichtiger denn je. Ich bin sicher: Mit Prof. Dr. Eduard Mühle wird die Europa-Universität Viadrina ihr Profil der Mittel- und Osteuropaforschung schärfen und ausbauen und zu einer ‚Universität der Zeitenwende‘ werden können. Herzlichen Glückwunsch zur Wahl und willkommen im Zukunftsland Brandenburg!“

Zum Wahlverfahren:
Die Wahl erfolgte auf Vorschlag einer aus Vertreterinnen und Vertretern des Senats und des Stiftungsrates bestehenden Findungskommission, die mehrere Kandidatinnen und Kandidaten angehört hatte und Prof. Dr. Eduard Mühle am 17. Oktober als einzigen Kandidaten zur Wahl vorgeschlagen hatte. Die Grundordnung der Europa-Universität Viadrina sieht eine geheime Wahl durch die Wahlversammlung vor, die aus allen Mitgliedern von Senat und Stiftungsrat besteht.

Zur Wahl benötigte der Kandidat in beiden Kammern eine absolute Mehrheit, in der Kammer des Senats auch die Mehrheit der Stimmen der Mitglieder aus der Statusgruppe der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer. Die Bestellung und Ernennung durch den Stiftungsrat und damit der offizielle Amtsantritt des am 2. November 2022 gewählten Präsidenten erfolgen voraussichtlich zu Beginn des Sommersemesters 2023.

Zur Person:
Prof. Dr. Eduard Mühle wurde nach einem Studium in Paderborn, Jerusalem, Münster und London sowie Forschungsaufenthalten in Kiew, Leningrad, Novgorod und Moskau 1990 in Münster promoviert. Anschließend war er Leiter des Vorstandsreferats der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und persönlicher Referent des damaligen DFG-Präsidenten Hubert Markl sowie Leiter der Internationalen Abteilung im Sekretariat der Hochschulrektorenkonferenz. 1995 bis 2005 war er Direktor des Leibniz-Instituts für Historische Ostmitteleuropaforschung (Herder-Institut) in Marburg. 2004 wurde er an der Universität Marburg habilitiert und ein Jahr später auf den Lehrstuhl für Geschichte Ostmittel- und Osteuropas an die Universität Münster berufen. Von 2008 bis 2013 war er Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Warschau. Der international weit vernetzte Historiker ist unter anderem Träger des Alexander von Humboldt-Forschungspreises der Stiftung für die polnische Wissenschaft (FNP) und Ausländisches Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Krakau. Für hervorragende Verdienste um die deutsch-polnische Zusammenarbeit und die Erforschung des Mittelalters erhielt er 2021 die Lux et Laus-Medaille des Polnischen Mediävistenverbandes. Als Gastprofessor und Senior Visiting Fellow lehrte und forschte er in Oxford, Cambridge, Princeton und Prag. Schwerpunkte seiner Forschung waren zuletzt das mittelalterliche Polen, die Geschichte der Slawen und des Slawendiskurses, die deutsche neuzeitliche Wahrnehmung des europäischen Ostens sowie die Geschichte deutsch-polnischer Nachbarschaften.


Weitere Informationen:
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