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11.12.2019: '89 neu erzählen. Die Aufarbeitung der Aufarbeitung?

Dr. Karsten Krampitz (Klagenfurt/Berlin), Historiker und Autor
Luise Meier (Berlin), Autorin
Peggy Piesche (Berlin), Forscherin und Aktivistin

Moderation: Lars Dreiucker (Berlin), Philosoph

Die Feierlichkeiten zu 30 Jahren Mauerfall sind vorbei. Im Zentrum des offiziellen Gedenkens stand das Narrativ der friedlichen Revolution: Symbolische Mauern wurden eingerissen und der Schritte zur (nationalen) Einheit gedacht. Welche Aspekte der Erinnerung an die DDR werden durch wirkungsmächtige Schemata wie „Unrechtsstaat“ oder „zweite Diktatur“ verdeckt und auch in einem Prozess der Musealisierung von ’89 marginalisiert? Inwiefern (re-)konstruieren dieser selektive Blick und die Imaginationen von ’89 ein heteronormatives „Wir“ als Selbstbestätigung einer unkritischen Mehrheitsgesellschaft?
Eine Dekonstruktion des ‘89-Textes würde Leerstellen im gängigen Erinnerungsdiskurs und damit Möglichkeiten aufzeigen, produktiv an die „Wende“ anzuknüpfen – wenn „Demokratie als unvollendeter Prozess“ (Okwui Enwezor) verstanden wird, der sich, wie ‘89 insgesamt als emanzipatorische Bewegung, einer vereinfachenden Musealisierung widersetzt. Wie könnten wir „Erinnerung intersektional denken“ (Peggy Piesche) und was wäre aus den so entstehenden ‘89s im Plural zu lernen?

Die Veranstaltung ist bei facebook hier zu finden: https://www.facebook.com/events/427569454863446/

Die Podiumsdiskussion ist Teil der Veranstaltungsreihe „’68 NOW. Europäische Verflechtungen“ - eine Kooperation zwischen der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) mit der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder), und in Zusammenarbeit mit dem Visual Culture Research Center (VCRC), Kyïv.

Die Reihe knüpft an das Kiewer Projekt THE KYIV INTERNATIONAL – ’68 NOW des VCRC an: http://vcrc.org.ua/en/68-now/