Konvention gegen Gewalt am Arbeitsplatz – Auftakt feministischer Gesprächsreihe zum Arbeitsrecht
Medieninformation Nr. 80 vom 6. Juni 2024
Bietet das deutsche Arbeitsrecht genügend Schutz? Für wen? Und inwiefern ermöglicht es intersektionale und systemische Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten zu adressieren? Diesen Fragen widmet sich die neue englischsprachige Diskussionsreihe „Law ǀ Works“ vom Center for Interdisciplinary Labour Law Studies (C*LLaS) der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), die in Berlin veranstaltet wird. Bei drei Diskussionsveranstaltungen in den kommenden Wochen und Monaten kommen Forschende, Akteurinnen und Akteure, sowie Aktivistinnen und Aktivisten zusammen, um über die Rolle des Arbeitsrechtes im Kampf gegen soziale Ungleichheiten zu sprechen.
Der Auftakt der Gesprächsreihe findet am Montag, dem 17. Juni, 18.30 Uhr, im Refugio in Berlin (Lenaustraße 3) statt. Unter der Überschrift „Un/Safe at work? The new ILO Convention against Violence and Harassment“ geht es um das Übereinkommen Nr. 190 der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), das Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer künftig umfassend vor Gewalt und Belästigung schützen soll. Am 14. Juni tritt es auch in Deutschland in Kraft. Das Bundeskabinett hat das Gesetz im Dezember 2022 beschlossen. Anlässlich des Inkrafttretens des Gesetzes wird es unter anderem um dessen Umsetzung gehen.
Zum Programm
Anja Weusthoff, Abteilungsleiterin für Frauen, Gleichstellungs- und Familienpolitik beim Deutschen Gewerkschaftsbund eröffnet die Veranstaltung. Die Direktorin der IAO-Repräsentanz Deutschland, Dr. Annette Niederfranke, führt in den Abend ein, bevor Bernice Yeung einen Ausschnitt aus ihrem Buch „In a Day‘s Work: The Fight to End Sexual Violence Against America‘s Most Vulnerable Workers“ vortragen wird. Im anschließenden Gespräch geht es vor allem darum, wie effektiver Schutz vor Gewalt und Belästigung in Berufen gelingen kann, die ein erhöhtes Gefährdungspotenzial aufweisen. Es diskutieren: Viadrina-Arbeitsrechtlerinnen Prof. Dr. Eva Kocher und Vanessa von Wulfen vom C*LLaS, Claudia Vaupel, psychologische Beraterin der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, und die Bildungsbeauftragte für Landwirtschaft und Gender am PECO-Institut Sylvana Hanisch.
Weitere Termine
Am 4. Juli widmet sich die Gesprächsreihe dann unter dem Titel „Carrying the load: Feminist Activism in Platform Work“ der Frage, welche Rolle Gender bei Plattformarbeit spielt.
Um die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit geht es am 21. Oktober bei einem Gespräch mit dem Titel „Paid to care: Feminist Approaches to Social Reproduction and Paid Care Work“.
Alle drei Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt.
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