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Zu ihren Vorbereitungen gehörten das Verfassen einer Klagen- und Beklagtenschrift, die Durchführung von Interviews, die Auseinandersetzung mit den Fallfragen und natürlich das Trainieren des Plädoyers. Zusätzlich gab es vier Probeverhandlungen mit Prof. Dr. Oliver Knöfel, Inhaber der Professur für Bürgerliches Recht, Europäisches und Internationales Privatrecht, der die Teilnahme von Viadrina-Studierenden an Moot Courts seit vielen Jahren begleitet. All das nehme locker so viel Zeit in Anspruch, wie zwei Hausarbeiten, berichteten die Studierenden im Vorfeld ihrer Abreise zum finalen Wettbewerb nach Hannover.
Bei den vorbereitenden Probeverhandlungen im Logensaal haben alle teilnehmenden Studierenden ihre festen Rollen: als Klägerin oder Kläger, Angeklagte oder als Publikum, um von dem Auftreten der Kommilitoninnen und Kommilitonen zu lernen. Als Richterin und Richter sitzen den Studierenden Mitarbeitende und Doktoranden des Professors gegenüber – sie alle haben in den vergangenen Jahren am Soldan Moot Court teilgenommen und geben ihre Erfahrungen nun weiter. Das diesjährige Thema der Verhandlungen ist die Klage eines Käufers gegen einen Esoterik-Shop. Er klagt, dass die verkauften Produkte die versprochene Wirkung nicht erzielen.
In Hannover trafen die Viadrina-Studierenden auf Jura-Studierende von 30 weiteren deutschen Universitäten. Kurze Hose und T-Shirt haben sie gegen Anzug und Kostüm getauscht und statt Doktoranden haben sie nun „echte“ Richterinnen und Richter vor sich. Larissa Behrendt, Jurastudentin im vierten Semester und Teilnehmerin des diesjährigen Moot Courts, sagt: „Durch meine amerikanische Gastmutter im Auslandsemester, die in einer Kanzlei arbeitet, habe ich zum ersten Mal vom Moot Court erfahren. Dadurch wurde mein Interesse geweckt, selbst daran teilzunehmen.“ Ihr Kommilitone Karl Frenzel, der schon Erfahrung mit simulierten Gerichtsverhandlungen hat, sagt: „Es ist eine wertvolle Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln, die im theoretischen Studium oft zu kurz kommen.“ Auch Ilya Babkin berichtet von vielen neuen Eindrücken, aber auch von Herausforderungen: „Deadlines werden strenger gefasst und es gibt viel mehr Arbeit im Hintergrund zu erledigen. Dafür wird die Teilnahme an einem solchen Moot Court von zukünftigen Arbeitgebern aber auch sehr geschätzt.“
Text und Foto: Charlotte Grünberg
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