Gastvortrag „Postmigrantische Perspektiven in der Literaturanalyse“

Postmigrantische Konzepte und Perspektiven haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten in der Literaturwissenschaft massiv an Bedeutung gewonnen. Dabei richtete sich der Blick zunächst auf die Werke von Autorinnen, die selbst nicht migriert sind, aber in der Öffentlichkeit als Migrantinnen wahrgenommen werden. Ihre inhaltlichen und ästhetischen Neuansätze dienen dazu, Zugehörigkeit in Migrationsgesellschaften neu zu denken. Inzwischen jedoch wird in den Literaturwissenschaften verstärkt darüber nachgedacht, wie postmigrantische textanalytische Ansätze aussehen könnten, die sich nicht auf diese Gruppe von Autorinnen beschränken. Dabei geht es in der bisherigen Diskussion vor allem um eine Anwendung auf Autorinnen ohne Migrationsgeschichte. Mein Ansatz dagegen nutzt postmigrantische Perspektiven, um Autor*innen aus gruppenspezifischen Festschreibungen zu befreien, ohne dabei ihre gruppenspezifischen Erfahrungen zu ignorieren. Ziel dieses analytischen Neuansatzes ist, ihre Werke als Beitrag zu einer gesamtgesellschaftlichen Auseinandersetzung zu lesen. In meinem Vortrag werde ich den Ansatz am Beispiel der Werke von Doron Rabinovici und Julya Rabinowich vorstellen.

Zusammenfassung:

Freitag, 01. November 2024, 13.30 Uhr - 15.00 Uhr
„Postmigrantische Perspektiven in der Literaturanalyse“
Gastvortrag

mit: PD Dr. Wiebke Sievers
Vortrag im Rahmen des Forschungskolloquiums „Diaspora, Exil, Migration. Methodische und theoretische Neuansätze“ am Axel Springer-Lehrstuhl für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration.
Ort: Chiellino-Forschungsstelle, Große Scharrnstr 23a, Raum 503 (5. Etage)
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