Grenzkontrollen zwischen Frankfurt (Oder) und Słubice – Viadrina lädt zur wissenschaftlichen Bestandsaufnahme ein
Medieninformation Nr. 99 vom 5. Juli 2024
Welche Folgen haben die seit Oktober 2023 eingerichteten, stationären Grenzkontrollen am deutsch-polnischen Grenzübergang in Frankfurt (Oder) und Słubice? Am Dienstag, dem 16. Juli, 13.00 Uhr, präsentieren Dr. Markus Engler und Lea Sophie Christinck an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) ihr Gutachten zu genau dieser Frage. In einer wissenschaftlichen Bestandsaufnahme sprechen die Forschenden vom Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung Berlin (DeZIM) über die Effektivität der Grenzkontrollen, ihren Einfluss auf Diskurse zu Sicherheit und Migration und darüber, wie sich die lokalen Einschränkungen auf das Verständnis europäischer Werte und das Recht auf Freizügigkeit in Europa auswirken.
Interessierte sind herzlich eingeladen, die Veranstaltung in Hörsaal 4 im Gräfin-Dönhoff-Gebäude der Viadrina, Europaplatz 1, zu verfolgen.
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Die Veranstaltung wird organisiert vom Viadrina Institut für Europa-Studien und dem Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION.
Hintergrund
Die vom Bundesinnenministerium temporär eingeführten stationären Kontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz betreffen auch den deutsch-polnischen Grenzübergang in Frankfurt (Oder) und Słubice. Seit Oktober 2023 führt die Bundespolizei die mehrfach verlängerte Maßnahme an der Stadtbrücke durch. Erklärtes Ziel der Kontrollen ist es, „irreguläre Migration“ einzudämmen und Schleuserkriminalität zu bekämpfen, indem unerlaubte Einreiseversuche direkt vor Betreten des Landes abgewendet werden. An den Maßnahmen wurde unterschiedliche Kritik geäußert. Während einige Stimmen eine zu geringe oder fehlgehende Wirkung bemängeln, kritisieren andere das Risiko von Diskriminierung und Racial Profiling bei der Durchführung. Das Gutachten von Dr. Markus Engler und Lea Sophie Christinck war von der Brandenburger Landtagsfraktion der Grünen in Auftrag gegeben worden.