Medieninformation Nr. 105-2023

 

vom 7. Juli 2023

Studierende der Europa-Universität Viadrina gehen auf Seminarreise nach Ruanda / Seminar zum Völkermord an den Tutsi


Zehn Tage lang begeben sich Studierende der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) gemeinsam mit einer Seminargruppe von der Université 1 Paris Panthéon Sorbonne auf die Spuren des Völkermordes an den Tutsi im ostafrikanischen Ruanda. Unter Leitung des Pariser Historikers Dr. Fabien Théofilakis – derzeit Gastprofessor an der Viadrina – reisen sie am Montag, dem 10. Juli, in die Hauptstadt Kigali. Es folgt ein dichtes Programm mit zahlreichen Besuchen in Museen und Gedenkstätten, die an verschiedenen Orten des Landes an den Genozid erinnern, dem zwischen April und Juli 1994 bis zu eine Million Menschen zum Opfer fielen.

Während der Reise werden die Studierenden Beiträge in diesem Blog veröffentlichen: https://rwanda2023.hypotheses.org.

Die Studierenden hatten ein Semester lang in Paris und Frankfurt (Oder) ein gemeinsames Seminar besucht, in dem sie mit Dr. Fabien Théofilakis den Völkermord an den europäischen Juden im Vergleich mit dem Genozid an den Tutsi in Ruanda betrachtet haben. „Ich sehe das als Asymmetrie-Vergleich, der nichts mit Bagatellisierung zu tun hat. Wenn die Shoah-Forschung nur unter sich bleibt, steckt sie irgendwann in der Sackgasse“, ordnet der Pariser Historiker sein Interesse an der vergleichenden Perspektive ein. „Ziel des Seminars und der Studienreise ist es, den Masterstudierenden, von denen einige Wirtschaft, andere Recht und wieder andere Geisteswissenschaften studieren, verständlich zu machen, wie man solche Ereignisse erklären kann und verhindert, dass sie sich wiederholen“, so Théofilakis.

Hintergrund
Der Pariser Historiker und Germanist Dr. Fabien Théofilakis ist noch bis Frühjahr 2024 Gastprofessor im Rahmen des Programms „Pensées Françaises Contemporaines“ an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Er forscht zur juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen und zur Kriegsgefangenschaft.
Mehr zur Arbeit von Dr. Fabien Théofilakis


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