„Sonderzug nach Moskau“ – Viadrina lädt zur Buchvorstellung über die Geschichte der deutschen Russlandpolitik

Medieninformation Nr. 133 vom 14. November 2024

Der Wissenschaftler und Autor Bastian Matteo Scianna wirft am Donnerstag, dem 28. November, 18.00 Uhr, in der Stadt- und Regionalbibliothek, Bischofstraße 17, Frankfurt (Oder), einen Blick auf die deutsche Russlandpolitik seit 1990. Auf Einladung der Professur für Europäische Zeitgeschichte an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) stellt Bastian Matteo Scianna sein gerade erschienenes Buch „Sonderzug nach Moskau. Geschichte der deutschen Russlandpolitik seit 1990“ vor. Interessierte sind herzlich eingeladen, die Lesung zu verfolgen. Der Eintritt ist frei.

Das im Oktober bei C.H.Beck erschienene Buch ist laut Verlag die erste wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung zur deutschen Russlandpolitik. Der Autor habe dafür bislang unzugängliche Archivbestände ausgewertet, darunter die Akten des Kanzleramtes unter Helmut Kohl, Protokolle der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Gesprächsmitschriften aus britischen und US-amerikanischen Quellen. Das Buch geht den Fragen nach, ob die auf Annährung und Verflechtung abzielende deutsche Russlandpolitik von Anfang an verfehlt war und inwieweit sie im internationalen Vergleich einen Sonderweg darstellt.

In einer Rezension, die am 6. November im Tagesspiegel erschien, heißt es, Sciannas Bilanz des deutsch-russischen Verhältnisses in den vergangenen drei Jahrzehnten führe zu einem „tieferen und differenzierten Verständnis der Positionen der Bundesregierungen von Helmut Kohl über Gerhard Schröder bis zu Angela Merkel“. Der Journalist Frank Herold schreibt weiter: „Sciannas Buch liefert einen wichtigen Beitrag zu der aktuellen deutschen Kontroverse über die Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. (…) Wer jetzt voraussetzungslos nach Verhandlungen mit Putin ruft, muss Scianna lesen.“

Zur Person
PD Dr. Bastian Matteo Scianna arbeitet als Privatdozent am Historischen Institut der Universität Potsdam. Seit 2016 war er akademischer Mitarbeiter an der Professur für Militärgeschichte / Kulturgeschichte der Gewalt und Koordinator des Masterstudiengangs „War and Conflict Studies“. Aktuell vertritt er die Professur für Geschichte des 19./20. Jahrhunderts.

Scianna hat an der Universität Wien, der Columbia University und der London School of Economics and Political Science studiert. An der Universität Potsdam habilitierte er 2023 zum Thema „Europa ohne Grenzen. Die Entstehung eines europäischen Mobilitätsregimes von der Nachkriegszeit bis zum Schengener Abkommen”.

 

 

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