Europäische Werte unter Druck – Europa-Universität Viadrina leitet internationales Forschungsnetzwerk zur EU-Außenpolitik

Medieninformation Nr. 185 vom 13. Dezember 2023

Welchen Anfechtungen ist die Europäische Union aktuell ausgesetzt und wie sehen mögliche Gegenstrategien aus? Diesen Fragen widmet sich ein von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) geleitetes Forschungsnetzwerk, das im Rahmen eines Jean Monnet Policy Networks (JMPN) ab Januar 2024 für drei Jahre mit 1,2 Millionen Euro durch die EU-Kommission gefördert wird. An dem Vorhaben mit dem Titel „ValEUs. Research & Education Network on Contestations to EU Foreign Policy” sind 20 Partnereinrichtungen aus 17 Ländern von fünf Kontinenten beteiligt.

Im Zentrum des Forschungsnetzwerkes „ValEUs“ steht die Untersuchung der Außenpolitik der Europäischen Union sowie der Angriffe auf deren Werte. Bei der Erforschung von potenziellen und erfolgreichen Gegenstrategien soll auch die Rolle von Universitäten als Laboratorien für Demokratie und Partner für gefährdete Regionen wie die Ukraine diskutiert werden. „Es geht nicht nur um die Verletzung europäischer Werte von außen. Besonders interessieren wir uns auch dafür, ob und wie die EU in ihrem Verhalten von Werten abweicht, die sie sich selbst und anderen verordnet hat. Ein Beispiel ist der Erweiterungsprozess, bei dem die EU von potenziellen Mitgliedern häufig mehr verlangt als sie innerhalb der EU umsetzen kann“, sagt Prof. Dr. Timm Beichelt, Viadrina-Professor für Europastudien und Leiter des Netzwerkes.

Zu den Partnern zählen mit der Université Paris 8 (Frankreich), der Roskilde Universitet (Dänemark) sowie der University of the Aegean (Griechenland) drei Hochschulen aus dem europäischen Verband ERUA. Auch zwei ukrainische Partneruniversitäten der Viadrina – die Karazin-Universität Charkiw sowie die Kyiv School of Economics – sind vertreten. Die europäische Perspektive wird durch Partner in den USA, Lateinamerika, Kasachstan und Japan ergänzt.

Die geplanten Aktivitäten des „ValEUs“-Netzwerkes umfassen gemeinsame, interdisziplinäre Forschungsvorhaben der 53 beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler; Lehrformate und kollegialen Austausch bei Konferenzen, Sommerschule und im Rahmen eines großangelegten Online-Kurses sowie die Anregung gesellschaftlicher Debatten und Erarbeitung von Empfehlungen für die Politik und die Zivilgesellschaft.

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