Medieninformation Nr. 74-2023
vom 1. Juni 2023
Mit Mut und Zivilcourage für die Demokratie in Europa – Prof. Dr. habil. Krzysztof Ruchniewicz erhält 22. Viadrina-Preis
Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) hat den herausragenden Experten für die deutsch-polnischen Beziehungen Prof. Dr. habil. Krzysztof Ruchniewicz als mutigen Intellektuellen und engagierten Pädagogen am heutigen 1. Juni mit dem 22. Viadrina-Preis geehrt. Der Historiker, Publizist und Leiter des Willy Brandt Zentrums für Deutschland- und Europastudien der Universität Wrocław nahm die Auszeichnung für seine herausragenden Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung und die europäische Idee im Logensaal der Europa-Universität entgegen.
Preisträger Prof. Dr. habil. Krzysztof Ruchniewicz (rechts) und Viadrina-Präsident Prof. Dr. Eduard Mühle
Foto: Heide Fest
In seiner Laudatio auf den Preisträger betonte Basil Kerski, Leiter des Europäischen Solidarność-Zentrums Danzig und Chefredakteur des Deutsch-Polnischen Magazins DIALOG: „Ich habe Professor Krzysztof Ruchniewicz als einen mutigen Wissenschaftler mit Zivilcourage erlebt. Er hat sich als Historiker nicht von der Gegenwart abgewandt. Mit einer beeindruckenden Produktivität als Publizist, Vortragender, Blogger, Initiator von Debatten, Konferenzen und Publikationen setzt er seine wissenschaftlichen Kompetenzen ein, um zu wichtigen Fragen der Demokratieentwicklung und der deutsch-polnischen Beziehungen – gegen den nationalistischen Gegenwind – öffentlich Stellung zu nehmen.“ Ruchniewicz stehe für „Millionen von Polinnen und Polen, für Tausende von Wissenschaftlern und Hochschullehrern, die die Demokratie in Europa verteidigen.“
Prof. Dr. habil. Krzysztof Ruchniewicz sagt in seinen Dankesworten: „Der Viadrina-Preis ist ein Ausdruck der Wertschätzung für meine langjährigen Bemühungen um den Dialog zwischen den Polen und den Deutschen. Er ist eine Bestätigung für die richtige Wahl meines Lebensweges, die ich nicht nur zu meinem eigenen Nutzen, sondern vor allem zum Nutzen anderer getroffen habe.“ Er verstehe die Auszeichnung zudem als Aufforderung, alles zu tun, damit Barrieren zwischen Polen und Deutschland, die durch den Beitritt Polens zur Europäischen Union gefallen sind, nicht wieder entstehen.
Den diesjährigen Förderpreis verlieh die Europa-Universität Viadrina an das Projekt „Literaturübersetzung im deutsch-polnischen Kulturdialog“. Auf Einladung der Karl Dedecius Stiftung der Europa-Universität Viadrina bringt das Projekt seit 2016 alle zwei Jahre deutsche Polonistik-Studierende und polnische Germanistik-Studierende an der Oder zusammen.
Im Anschluss an die Preisverleihung diskutierte Preisträger Prof. Dr. habil. Krzysztof Ruchniewicz mit Irene Hahn-Fuhr, Mitglied des Vorstandes des Zentrums Liberale Moderne, und Dietmar Nietan, Koordinator für die deutsch-polnische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt, über die deutsch-polnischen Beziehungen vor den polnischen Parlamentswahlen.
Zur Person
Prof. Dr. habil. Krzysztof Ruchniewicz beschäftigt sich bereits seit seinen Studienjahren in Wrocław, Saarbrücken und Marburg mit den deutsch-polnischen Beziehungen. So schrieb er seine Magisterarbeit über die gemeinsame deutsch-polnische Schulbuchkommission; es folgten eine Doktorarbeit über die politischen Beziehungen zwischen Berlin, Bonn und Warschau sowie eine Habilitation über polnische Bemühungen um deutsche Wiedergutmachungen. 2002 war Krzysztof Ruchniewicz Gründungsdirektor des Willy Brandt Zentrums für Deutschland- und Europastudien in Wrocław und leitet es seitdem fast durchgehend. Zudem ist er Inhaber des Lehrstuhls für Zeitgeschichte am Willy Brandt Zentrum und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Wrocław.
Zum Preis
Mit dem Viadrina-Preis würdigt die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) seit 1999 herausragende Persönlichkeiten und bedeutende Initiativen aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens für ihr Engagement zur Verständigung, Versöhnung und Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen. Der Viadrina-Preis steht für Völkerverständigung, Frieden und Freiheit in einem gemeinsamen europäischen Haus und damit für die Werte, die das Fundament der 1991 als Europa-Universität neugegründeten Viadrina bilden. Der Preis wird jährlich verliehen und ist mit 5.000 Euro dotiert.
Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern gehören unter anderem Karl Dedecius, Günter Grass, Markus Meckel, Prof. Dr. Rita Süssmuth, Volker Schlöndorff, Hans-Dietrich Genscher, Agnieszka Holland und Róża Thun.
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