Medieninformation Nr. 79-2022
vom 20. Mai 2022
Politikberatung im deutsch-polnischen Vergleich – Europa-Universität lädt zu internationaler Konferenz
Wo verläuft die Grenze zwischen wissenschaftsbasierter Politikberatung und Lobbyismus? Und wie unterscheidet sich die politische Expertenkultur in Polen und Deutschland? Diesen Fragen geht die Konferenz „Politikberater*innen und Lobbyist*innen im politischen Entscheidungsprozess. Politische Expertenkultur im Vergleich“ nach, die am Mittwoch, dem 1. Juni 2022, von 9.00 Uhr bis 19.00 Uhr, im Collegium Polonicum in Słubice stattfindet. Die Professur für Vergleichende Politikwissenschaft der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und die Fakultät für Politikwissenschaft und Journalismus der Adam-Mickiewicz-Universität (AMU) laden gemeinsam zu der öffentlichen Veranstaltung ein.
„Obwohl in Polen und Deutschland Lobbyismus in der Öffentlichkeit eine durchaus negative Konnotation hat, wird dieser in Deutschland überwiegend als Teil der weitgefassten und legitimen Politikberatung aufgefasst. In Polen hingegen wird stark differenziert zwischen wissenschaftsbasierter Politikberatung und interessengeleitetem Lobbying“, beschreibt Dr. Artur Kopka eine Erkenntnis des 2016 gestarteten Forschungsprojektes, das mit der Konferenz seinen Abschluss findet.
Dr. Artur Kopka (Viadrina) und Prof. Dorota Piontek (AMU) haben mit ihren Teams die politische Entscheidungsfindung untersucht und nach den Maßstäben von Legitimität und Legalität von Politikberatung gefragt. Die Konferenz stellt in vier Diskussionsrunden die Projektansätze und Forschungsergebnisse vor. Im Fokus stehen die Rolle der Medien bei den Beratungsprozessen, die unterschiedlichen Beratungsressourcen der Abgeordnetenbüros und die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung an politischen Konsultationsprozessen.
Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos. Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung live vor Ort oder per Livestream teilzunehmen. Eine Anmeldung ist erforderlich; Konferenzsprachen sind Deutsch, Polnisch und Englisch. Alle Vorträge und Diskussionsrunden werden simultan gedolmetscht.
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Hintergrund
Das 2016 gestartete, zweiteilige Forschungsprojekt „‘Wissen ist Macht‘: Grenzen der Politikberatung und des Lobbyismus im politischen Entscheidungsprozess“ wird von der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung gefördert.
Im ersten Teil des Projektes konzentrierten sich die Wissenschaftler zunächst auf die Wahrnehmung von deutschen und polnischen Parlamentsabgeordneten. In einem zweiten Schritt rückte die Perspektive der beratenden Expertinnen und Experten in den Fokus. Deutschland und Polen dienen als Fallbeispiele für das Verhältnis „alter“ und „neuer“ Mitglieder der Europäischen Union, sodass die festgestellten Befunde eine Forschungsgrundlage für eine auf weitere Länder bezogene vergleichende Forschung darstellen können.
Weitere Informationen über das Projekt
Weitere Informationen:
Europa-Universität Viadrina
Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)335 - 5534 4515
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