Vom richtigen Zeitpunkt für Innovationen – Viadrina-Nachwuchswissenschaftler erhalten Preis für ihre Forschungsarbeit

Yanis Hamdali und Lorenzo Skade wurden mit dem „Best Ph.D. Paper Award“ der internationalen Strategy Practice Interest Group ausgezeichnet. Die Vereinigung renommierter Forschender im Bereich strategisches Management würdigte mit dem Preis die Arbeit der beiden Doktoranden der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät über das Timing von Innovationen. Die Verleihung fand im Rahmen der 42. Jahrestagung der Strategic Management Society Mitte September in London statt.

In dem ausgezeichneten Beitrag „On the Strategic Use of Time: Legitimizing Innovatons through Windows of Opportunity” beschäftigen sich Yanis Hamdali und Lorenzo Skade mit dem richtigen Zeitpunkt für Innovationen. „In der Geschichte gibt es eine Reihe von bahnbrechenden Innovationen, die erst viele Jahrzehnte nach ihrer Erfindung Erfolg hatten, weil ihre Zeit noch nicht reif war“, erklärt Skade. „Der Elektroauto-Hersteller Tesla ist ein gutes Beispiel. Das Unternehmen hat offenkundig den richtigen Zeitpunkt für den Durchbruch des Elektromotors erkannt – und das mit einer Technologie, die bereits Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde.“

Auszeichnung Hamdali Skade

Lorenzo Skade und Yanis Hamdali mit Prof. Dr. Matthias Wenzel von der Strategy Practice Interest Group (v.l.) während der Ausszeichnung in London. Rechts die Urkunde


Für ihr Forschungsprojekt führten Hamdali und Skade im Laufe eines Jahres zahlreiche qualitative Interviews und beobachteten Abläufe, Prozesse und Teams in einem großen deutschen Mobilitätskonzern. „Viele Innovationsprojekte beginnen in großen und etablierten Unternehmen. Dort gibt es genügend Ressourcen und Know-how”, sagt Hamdali. „Auch für sie ist aber das richtige Timing für Innovationen ein kritischer Faktor für deren Erfolg. Wir wissen aus der Forschung, dass es bestimmte Zeitfenster für Innovationsprojekte gibt.”

Hamdali und Skade fanden heraus, dass diese Zeitfenster sich nicht einfach öffnen und schließen, sondern dass Beteiligte in Innovationsprozessen in Organisationen aktiv auf „ihr“ Zeitfenster Einfluss nehmen können. Die Forscher erweitern die Innovationsforschung, indem sie ein theoretisches Modell von „Windows of Opportunity“ konzipierten dabei und vier Praktiken identifizierten, mit denen Akteure in Unternehmen diese öffnen und offenhalten.

(FA)

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