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„Die Auszeichnung durch das Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften sowie der Botschaft der Republik Polen bedeutet mir als Deutsch-Pole auch persönlich viel“, sagt Piotr Franz rückblickend. Sein Promotionsthema verhandele die Wirkmacht rechter Identitätspolitik, die zur Entstehung des polnischen Faschismus vor 1939 beitrug und zu einer nationalistischen Lesart von Polonität führte. „Dieser illiberale Identitätsentwurf wirkt bis in die Gegenwart hinein, wo er ein zentraler Bezugspunkt der polnischen Regierungspolitik ist“, verdeutlicht Franz die Aktualität seines historischen Themas. Er sei auch aus diesem Grund sehr erfreut, dass seine Forschung über „diese unbequemen Leerstellen der polnischen Geschichte“ von der Jury Anerkennung gefunden habe. „Ich hoffe, einen Beitrag für eine Aufarbeitung dergleichen in Polen leisten zu können“, so sein Wunsch.
Piotr Franz arbeitet nach einer beruflichen Station als Referent für Rechtsextremismus im bundesweiten Kompetenznetzwerk Rechtsextremismus-Prävention seit Dezember 2021 bei der Konrad-Adenauer-Stiftung. Hier ist er als Referent für die internationale Begabtenförderung für Master- und Promotionsstipendiatinnen und -stipendiaten vorrangig aus Ostmittel- und Osteuropa bis hin zum Südkaukasus und Zentralasien zuständig.
An der Viadrina hatte Piotr Franz zunächst den Bachelorstudiengang Kulturwissenschaften absolviert und einen Master in Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas erworben. Im Juni 2021 verteidigte er seine Dissertation mit dem Titel „Erziehung der Nation: Rechte Bildungsnetzwerke und ihr national-radikales Erbe in Warschau 1905–1939“.
Die Arbeit wird voraussichtlich im kommenden Jahr in der Reihe „Studien zur Ostmitteleuropaforschung“ des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung erscheinen.
Text: Frauke Adesiyan
Foto: Polnische Botschaft in Berlin
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