Prof. Dr. Jan Claas Behrends auf gemeinsame Professur mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam berufen

Am 23. März 2022 wurde Prof. Dr. Jan Claas Behrends auf die Professur „Diktatur und Demokratie. Deutschland und Osteuropa von 1914 bis zur Gegenwart“ an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät berufen. Die gemeinsame Berufung mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) ist unter anderem Bestandteil einer Vereinbarung zur Zusammenarbeit, die die Europa-Universität Viadrina und das ZZF bereits 2020 abgeschlossen hatten. Mit seinem Forschungsschwerpunkt auf der postsowjetischen Zeit ist der Historiker derzeit ein gefragter Experte zum russischen Krieg gegen die Ukraine.

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Prof. Dr. Jan Claas Behrends beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der postsowjetischen Zeit, von der Perestroika Mitte der 1980er-Jahre bis zur Gegenwart. Viadrina-Studierende können ihn im Sommersemester unter anderem in seinem Seminar über postsowjetische Kriege kennenlernen. „Das hatte ich schon vor dem aktuellen Krieg angemeldet, nun wurde ich quasi von der Aktualität eingeholt“, sagt er. In der Osteuropa-Wissenschaft freue man sich, so man das denn so sagen könne, über die aktuelle Aufmerksamkeit, die in den vergangenen Jahren teilweise gefehlt habe, so Behrends. „Der Anlass ist der Falsche, aber es ist gut, wenn wir zur Aufklärung beitragen können.“ In den vergangenen Wochen hatte er unter anderem aufgrund von Medienanfragen, Vorträgen in Schulklassen und dem persönlichen Engagement für Ukrainerinnen und Ukrainer in Not kaum Zeit für seine wissenschaftliche Arbeit.

Nach dem Modell einer Sonderprofessur, bei der außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Universitäten kooperieren, ist Jan C. Behrends wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und an der Viadrina Professor mit einem Lehrdeputat von 2 Veranstaltungsstunden pro Semester. Bereits seit 2019 war Behrends Lehrbeauftragter an der Viadrina.

Gemeinsam mit den Viadrina-Historikern Prof. Dr. Andrii Portnov (Professur für Entangled History of Ukraine) und Prof. Dr. Werner Benecke (Professur für Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas) bereitet Jan Behrends für das kommende Semester das beliebte Osteuropakolloquium vor, in dessen Rahmen auch seine Antrittsvorlesung stattfinden soll.

Jan C. Behrends hat zahlreiche historische und kulturwissenschaftliche Publikationen zu den Beziehungen zwischen Deutschland und Osteuropa – insbesondere Polen, Russland und der Sowjetunion – verfasst. Seine im Jahre 2006 erschienene Dissertation „Die erfundene Freundschaft. Propaganda für die Sowjetunion in Polen und in der DDR“ befasst sich mit der staatssozialistischen Inszenierung von „Völkerfreundschaft“ zwischen der UdSSR und den „Bruderländern“ SBZ/DDR und Polen.
(UP/FA)

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