ART | an der Grenze | na granicy feiert zehnte Ausgabe – „Es berührt mich, dass auch andere so viel Herzblut in das Projekt gesteckt haben“

Am 23. April 2022 wurde das zehnte Kunstfestival ART | an der Grenze | na granicy in Frankfurt (Oder) und Słubice eröffnet. Rund 350 Gäste kamen zur Eröffnung auf beiden Seiten der Oder und zum Eröffnungskonzert. Zum Doppeljubiläum – der studentisch gegründete Trägerverein Kunstgriff feierte sein 15-jähriges Bestehen – gab es Sekt und Geburtstagstorte. Das erste Stück überreichte Frankfurts Oberbürgermeister René Wilke der Festivalinitiatorin und Viadrina-Alumna Judith Lenz, die aus Potsdam angereist war. Im Viadrina-Logbuch spricht sie über zehn Jahre ART | an der Grenze | na granicy.

16.15 Uhr: Während die Begrüßungsreden auf der Wiese vor dem Ausstellungsraum in der Kleinen Oderstraße 10 noch laufen, werden im zweiten Ausstellungsort, im Kunstladen Kukuryku, noch die letzten Bilder aufgehängt. Wie immer geht es turbulent zu beim ehrenamtlich organisierten Kunstfestival. Die Situation kommt der Initiatorin Judith Lenz bekannt vor: „Ich erinnere mich noch an ein Jahr, in dem ich erst die Eröffnungsrede hielt und direkt danach noch die letzten Bilder in einem Raum aufhängte, während die ersten Gäste schon im anderen Raum die Ausstellung betrachteten“, erzählt die Viadrina-Absolventin lachend.
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Vernissage von ART | an der Grenze | na granincy am 23. April 2022:
erstes Bild: René Wilke überreicht das erste Stück Geburtstagstorte an Festivalinitiatorin Judith Lenz
letztes Bild: ehrenamtliches Organisationsteam

Fotos: Ulrike Polley


2013 hatte sie das erste ART an der Grenze organisiert, nachdem sie gerade erst mit ihrem Kulturwissenschafts-Studium begonnen hatte. „Ich wusste, dass mir nur studieren zu trocken ist, ich wollte auch etwas Praktisches machen.“ Als gebürtige Frankfurterin kannte sie nicht nur die studentischen Initiativen, sondern auch die entsprechenden Akteure, Netzwerke und Orte in der Stadt. „Also konnte ich beides zusammenbringen. Dafür steht ART an der Grenze ja noch heute“, so Judith Lenz.

Dass das Festival ein Selbstläufer wird, hätte sie nie gedacht. Eigentlich war die Veranstaltung noch nicht einmal als Festival geplant. „Ursprünglich wollte ich nur eine Ausstellung zeigen. Um Publikum anzulocken habe ich mir ein paar Programmpunkte ausgedacht. Erst die Zeitungen machten daraus ein Festival“, erzählt Judith Lenz. „Als mich am letzten Ausstellungstag jemand ansprach und fragte, wann das nächste stattfindet, dachte ich: Oh, das hat wohl Wiederholungscharakter.“

2016 organisierte Judith Lenz, inzwischen gemeinsam mit anderen Studierenden, das letzte Mal ART an der Grenze – inklusive begleitendem Praxisseminar an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Nach ihrem Studium zog sie nach Potsdam. Weil sich das Festival inzwischen zu einem Publikumsmagneten entwickelt hatte, fand sich eine neue Gruppe, die das Festival seither in wechselnder Besetzung und weiterhin komplett ehrenamtlich auf die Beine stellt. „Es berührt mich, dass auch andere Menschen so viel Herzblut in das Projekt gesteckt haben und es jetzt zum zehnten Mal stattfindet – und das gemeinsam organisiert von Studierenden und anderen Menschen aus der Doppelstadt“, freut sich Judith Lenz.

Jedes Jahr gab es seither Neuerungen und Weiterentwicklungen: die konsequente deutsch-polnische Ausrichtung, neue Locations, eine Schaufensterausstellung während des Pandemie-Lockdowns, Ausstellungsräume in Słubice. Erstmals fand in diesem zehnten Festivaljahr auch eine Eröffnung der Zusatzausstellung in der Mała Galeria im Słubicer Kulturhaus SMOK statt. Eine Delegation von rund 50 Personen spazierte nach den Eröffnungsreden auf der Frankfurter Seite gemeinsam über die Oderbrücke; Oberbürgermeister René Wilke und Kunstgriff-Vorsitzende Gunhild Genzmer durchschnitten das rote Band am Ausstellungsraum.

René Wilke würdigte in seinen Begrüßungsworten während der Vernissage insbesondere Judith Lenz für die Initiative und alle weiteren Organisationsmitglieder für das Weiterführen des Festivals. „Genau solche Initiativen sind ein lebendiges Beispiel für unsere Stadt der Brückenbauerinnen und Brückenbauer“, so René Wilke. „Das Festival leistet einen besonderen Beitrag zum interkulturellen Dialog und stärkt unsere Zusammenarbeit in der Doppelstadt“, betonte auch Słubices Bürgermeister Mariusz Olejniczak. Viadrina-Vizepräsidentin Janine Nuyken unterstrich: „Als Uni sind wir stolz, dass sich so viele Studierende und Beschäftigte am Festival beteiligen. Genau ihr tragt dazu bei, dass die Viadrina kein Raumschiff ist, sondern ein wirklicher Bestandteil dieser Stadtgesellschaft.“
(UP)

 

ART | an der Grenze | na granicy findet noch bis zum 7. Mai 2022 statt.
Infos und Programm unter: www.artandergrenze.wordpress.com

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