„Was ist das nur für ein Typ!“ – Krzysztof Wojciechowski wurde mit einer fulminanten Feier in den Ruhestand verabschiedet

Er hat das Collegium Polonicum mit erdacht, aufgebaut, gestaltet und über mehr als zwei Jahrzehnte als dessen Direktor zum Erfolg geführt: Dr. Krzysztof Wojciechowski. Am 2. Dezember 2022 wurde er mit einer über zweistündigen festlich-familiären Feier in den Ruhestand verabschiedet. Gekommen waren viele ehemalige Weggefährtinnen und Weggefährten.

Es waren fünfzehn Stühle, die auf der Bühne in der Aula des Collegium Polonicum standen. Jeder für einen der Begleiterinnen und Begleiter, die ihre persönlichen Erinnerungen an ihre Zeit mit Krzysztof Wojciechowski mit dem Publikum teilten. Darunter sein erster Kollege im städtischen Gründungsbüro der Universität, Dr. Jürgen Grünberg, der sich nicht nur an die ersten Computer, sondern vor allem an das Auto seines Kollegen erinnerte: „Du hattest Dir damals einen großen Volvo aus ehemaligem staatlichen DDR-Bestand gekauft. In der Anschaffung war der günstig, schluckte aber sicher 20 Liter auf 100 Kilometer – und Eindruck machte er allemal.“
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Fotos: Heide Fest


Nicht nur Eindruck hinterlassen hat Krzysztof Wojciechowski, sondern auch zahlreiche Publikationen, die er verfasst oder herausgegen hat: deutsch-polnische Wörterbücher für den Uni-Gebrauch, einen „Knigge“ für deutsche Unternehmer, die in Polen investieren wollen, zahlreiche Konferenz-, Geschichts- und Dokumentationsbände und nicht zuletzt das Werk, das ihn auch international in die Medien brachte: „Meine lieben Deutschen“. 

Ein wahrer Brückenbauer und unermüdlicher Ermöglicher der deutsch-polnischen Verständigung sei er – das war der Tenor aller Wortbeiträge, angefangen beim ehemaligen Bürgermeister der Stadt Słubice, Ryszard Bodziacki, und seinem Nachfolger Mariusz Olejniczak, bei Vizepräsident Prof. Dr. Harald Wallas von der Adam-Mickiewicz-Universität oder Vizepräsidentin Janine Nuyken von der Viadrina. Eindrücklich erinnerte Słubfurt-Initiator Michael Kurzwelly an die zivilgesellschaftlichen Anfänge des deutsch-polnischen Vereins, verlieh Krzysztof Wojciechowski die Ehrendoktorwürde von Nowa Ameryka, die fiktive Staatsgründung, die etwa zehn Jahre nach der Gründung von Słubfurt folgte, und sang ihm zu Ehren dessen Hymne.

Frankfurts Oberbürgermeister René Wilke erinnerte, bei seiner ersten Begegnung mit Krzysztof Wojciechowski grade mal 14 Jahre alt gewesen zu sein. „Was ist das nur für ein Typ?!“, habe er damals und seither immer wieder gedacht. „Und damit sich auch die Menschen nicht nur in 50 oder 100 Jahren, sondern auch noch in 600 Jahren daran erinnern, was für ein Typ dieser Krzysztof Wojciechowski war, freuen wir uns, wenn Sie sich im Goldenen Buch der Stadt verewigen.“

Die Mitarbeitenden des Collegium Polonicum schenkten ihrem „Szef“ zum Abschied eine große Holzkiste, die „Kiste des freien Menschen“, bis zum Rand gefüllt mit Kurzweil, Spiel und Spaß.

Eigentlich hatte Krzysztof Wojciechowski zum Abschied eine Rede vorbereitet. Wegen der fortgeschrittenen Zeit aber verzichtete er kurzerhand darauf, diese zu halten. „Meine Lieben, wir alle wollen zum Buffet und zu den Getränken. Ich schicke Euch meine Rede einfach per E-Mail zu“, stellte er zum Abschied in Aussicht. (MG)

>> die nachgereichte Rede von Krzysztof Wojciechowski zum Nachlesen

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