Büchsen-Ravioli und Powerbanks – Studierende packen Hilfspakete für die Ukraine

Viele Nachmittage lang standen Studierende verschiedener Initiativen und der katholische Seelsorger René Pachmann im Foyer des Gräfin-Dönhoff-Gebäudes, um Spenden für die Ukraine zu sammeln. Zahlreiche Sachspenden und rund 3.500 Euro kamen zusammen. An mehreren Terminen im Dezember werden nun Pakete gepackt, die auf unterschiedlichen Wegen in die Ukraine gelangen.

Babynahrung, Brennpaste, Büchsen-Ravioli, Batterien ... Vieles, was in der winterlichen Ukraine jetzt dringend gebraucht wird, stapelt sich in den Räumen des Vereins Blaue Brücke e.V. in der Nähe der Stadtbrücke. Zu mehreren Packaktionen kommen Viadrina-Studierende in die Räume, um gemeinsam mit dem katholischen Studierendenpfarrer René Pachmann Pakete zu packen, die auf verschiedenen Wegen in die Ukraine gebracht werden. 17 große Kartons haben die Freiwilligen vergangene Woche bereits mit DHL auf die Reise in die Ukraine geschickt. Das Unternehmen bietet gemeinsam mit der ukrainischen Post den kostenlosen Versand an. „Die Spenden werden dann dorthin verteilt, wo sie gebraucht werden“, erklärt René Pachmann. Um auch gezieltere und persönlichere Spenden zu ermöglichen, ist der Seelsorger derzeit mit zahlreichen Initiativen und Einzelpersonen im Kontakt. Mit privaten Auto-Transporten werden individuell zusammengestellte Pakete an verschiedene Orte in die Ukraine gebracht. >>>weiterlesen

Die Dinge, die jetzt verpackt werden, hat die Gruppe um Pachmann bei verschiedenen Aktionen gesammelt oder von gespendetem Geld gekauft. Viele Nachmittage Ende November und Anfang Dezember saßen die Studierenden beispielsweise vor der Mensa und haben um Spenden geworben. Bei diesen Aktionen, Sammlungen in der Kirche und durch größere Privatspenden kamen insgesamt 3.500 Euro zusammen. „Für eine größere Summe lassen wir in Polen Powerbanks einkaufen“, gibt Pachmann ein Beispiel für die Verwendung. Diese externen Akkus seien derzeit besonders gefragt, um Stromausfälle zu überbrücken.

Eine, die durch persönliche Kontakte einen guten Einblick hat, was in der Ukraine gebraucht wird, ist Svitlana Nikolaienko. Sie studiert an der Viadrina im fünften Semester Kulturwissenschaften. Seit dem Frühjahr leben ihre Mutter und ihr Bruder bei ihr, der Vater ist in der Ukraine geblieben. „Ich weiß, was dort fehlt, aber auch, was die Menschen, die geflüchtet sind, brauchen“, erzählt sie. Die Spendenaktion von René Pachmann ist nur eine von vielen, bei denen sie hilft. „Ich kann hier die Hilfsprojekte umsetzen, die ich wichtig finde. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt für mich“, sagt sie. Während sie mit René Pachmann ein Paket mit Studentenfutter, Nudeln, Seife, Reis und Creme bestückt, sagt sie auch, dass die Hilfsaktionen eine „große psychologische Entlastung" für sie seien. Besonders beeindruckt es sie, wenn neben Ukrainerinnen und Ukrainern auch viele Deutsche helfen. Eine Spenderin hatte zu einem gespendeten 50-Euro-Schein eine Botschaft auf eine Karte geschrieben. Darin heißt es: „Der Winter kann so schön sein. Aber was ist, wenn Krieg ist, man kein Licht und keine Wärme hat? Es mach mich unendlich traurig. Ich wünsche allen Menschen in der Ukraine ganz viel Zuversicht und Durchhaltevermögen. Meine kleine Spende soll ein bisschen helfen.“

(FA)