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Rund vier Jahre nach seiner Emeritierung an der Viadrina und 30 Jahre nachdem er ebendort den Ruf an einen Lehrstuhl der jungen Europa-Universität angenommen hatte, feierte Prof. Dr. Jan C. Joerden in Berlin seinen 70. Geburtstag. Aus den Händen früherer Kolleginnen und Kollegen nahm er die ihm gewidmete Festschrift „Liberalität und Verantwortung“ entgegen. Viadrina-Juristin Prof. Dr. Gudrun Hochmayr, eine von vier Herausgeberinnen und Herausgebern der Festschrift, begrüßte die Gäste im Harnack-Haus, der Tagungsstätte der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin. >>>weiterlessen
Eine Laudatio auf Leben und Werk von Jan C. Joerden hielt Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf von der Universität Würzburg, auch er ein Mitglied des Herausgeber-Teams. In seiner Rede wie auch im Geleit der Festschrift würdigte Eric Hilgendorf das internationale Wirken Joerdens – nicht nur in Polen: „Neben seine eindrucksvollen Tätigkeiten in Forschung, Lehre und Selbstverwaltung treten sehr bemerkenswerte rechtsvergleichende Aktivitäten mit engen Verbindungen zur Türkei, nach Japan und nach China, die Joerden zu einem der wenigen deutschen Strafrechtslehrer gemacht haben, deren Werk international rezipiert wird.“
Hilgendorf beschrieb Joerden als „freundlichen, bescheidenen und zugewandten Gelehrten, der ein gewaltiges Arbeitspensum mit unerschütterlicher Ruhe und überlegener Ironie zu verbinden weiß“. Joerden sei einer der führenden deutschen Strafrechtslehrer und Rechtsphilosophen der Gegenwart. „Seine Markenzeichen sind Liberalität, Scharfsinn und intellektuelle Offenheit. Viele seiner Arbeiten, etwa zur Juristischen Logik und zur Medizinethik, sind im besten Sinne zeitlos und werden noch viele Generationen von Juristinnen und Juristen inspirieren“, so Hilgendorf.
Für Grußworte gesellten sich Prof. Dr. Eva Kocher von der Juristischen Fakultät der Viadrina und Prof. Dr. Katarzyna Kokocińska von der Juristischen Fakultät der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań in den Kreis der Gratulantinnen und Gratulanten. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Dres. h.c. Ulfrid Neumann von der Universität Frankfurt am Main zum Thema „Hase und Igel – oder: Logik und (juristische) Argumentation“. Ein Ensemble des Universitätsorchesters Viaphoniker begleitete den Abend musikalisch.
Prof. Dr. Jan C. Joerden dankte den Herausgeberinnen und Herausgebern des Bandes Prof. Dr. Johanna Dlugosz-Jóźwiak, Prof. Dr. Eric Hilgendorf, Prof. Dr. Gudrun Hochmayr und Prof. Dr. Maciej Malolepszy. Bevor er seine Gäste zu einem Empfang und anschließendem Essen einlud, beendete er seine Rede mit den Worten „Sie sehen mich hier gerührt und keinesfalls geschüttelt.“
Jan C. Joerden war bis März 2019 Inhaber des Viadrina-Lehrstuhls für Strafrecht, insbesondere Internationales Strafrecht und Strafrechtsvergleichung sowie Rechtsphilosophie. Schon im Wintersemester 1993/94 war der Jurist an die junge Juristische Fakultät in Frankfurt (Oder) gekommen und hatte hier unter anderem Positionen als Prorektor und Vizepräsident inne. Dass die Wertschätzung von Joerdens Wirken weit über Frankfurt hinausgeht, zeigen seine Auszeichnungen unter anderem mit der Ehrendoktorwürde der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań 2015 und mit der Medaille „Universitatis Lodziensis Amico“ der Universität Łódź 2017.
Text: Frauke Adesiyan
Fotos: Tony Köster
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