„Es ist ihre Zukunft, die wir heute schaffen oder verspielen“ – Prof. Dr. Reimund Schwarze vor seiner Reise zur UN-Klimakonferenz COP28

Viadrina-Klimaökonom Prof. Dr. Reimund Schwarze nimmt auch in diesem Jahr wieder an der UN-Klimakonferenz teil, die unter dem Namen COP28 vom 30. November bis zum 12. Dezember in Dubai stattfindet. Vorab spricht er im Interview über seine Erwartungen und darüber, wie er die Rolle der jüngeren Generation in den Bemühungen um Klimagerechtigkeit einschätzt.

Wie sind Ihre Erwartungen vor der UN-Klimakonferenz COP28?
Vorsichtig optimistisch.

Was sind die wichtigsten Themen in Dubai und worauf konzentrieren Sie sich persönlich?
Es geht um die globale Bestandsaufnahme der Erfolge unter dem Pariser Übereinkommen von 2015 und den dringenden Bedarf an Finanzhilfen zur Bewältigung der bereits akuten Klimaschäden in den am stärksten betroffenen und ärmsten Ländern des globalen Südens. Ich konzentriere mich dieses Mal auf die Fortschritte bei der Klimafinanzierung.

Schwarze Foto UFZ

Sie haben Ihre Rolle bei den Klimakonferenzen einmal als Lobbyist der Wissenschaft bezeichnet. Wie schätzen Sie die Rolle von Bildung und Forschung ein, um eine gerechte Klimapolitik zu erreichen?
Ich schätze die Rolle von Bildung und Forschung sehr hoch ein. Ein klares Bekenntnis zur Arbeit des Weltklimarates IPCC muss effektiv immer am Anfang von internationalen Klimaverhandlungen stehen. Bildung und Ausbildung sind wichtig – zum einen, um den Druck der Zivilgesellschaft auf die Verhandlungen hoch zu halten, zum anderen, um die zukünftigen Verhandlerinnen und Verhandler in der Sache zu ertüchtigen. 

Auch mit Blick auf verschiedene Klima-Initiativen an der Viadrina: Welche Rolle spielen aus Ihrer Sicht junge Menschen bei der Gestaltung von Klimapolitik?
Eine sehr große. Denn es ist ihre Zukunft, die wir heute schaffen oder verspielen. Die UN hat seit einigen Jahren ein Kinder- und Jugendparlament bei den internationalen Klimaverhandlungen eingerichtet, das auch Botschafterinnen und Botschafter in die Verhandlungsprozesse und damit in den sogenannten Verhandlungskern entsenden kann.  

Wie sieht Ihr Alltag bei der Konferenz aus?
Mein persönliches COP-Ritual sieht so aus: Am ersten Tag immer die aktuelle Tragetasche zur COP abholen, um eine weitere Wasserflasche meiner Sammlung hinzuzufügen und mir einen Überblick über das Gelände zu verschaffen. Und immer an den ersten Tagen nach meiner Rückkehr fahre ich zu meinen Studierenden an die Oder. Da komme ich am besten wieder zur Ruhe.

Zum ausführlichen Ausblick auf die Klimakonferenz von Prof. Dr. Reimund Schwarze auf der Seite des Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ)

Interview: Frauke Adesiyan
Foto: UFZ

 

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