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Auf der Homepage finden sich 16 Texte zu wichtigen jüdischen Frankfurter Persönlichkeiten, wie etwa dem Architekten Konrad Wachsmann, dem „Eichmann-Jäger“ Zvi Aharoni oder der Bankiersfamilie Mende, aber auch zu Orten wie der Frankfurter Synagoge oder dem jüdischen Friedhof in Słubice. „Viele Spuren jüdischen Lebens sind heute im Stadtbild ausgelöscht. Deswegen ist eine Webseite der ideale Ort, sie auf einer Karte wieder sichtbar zu machen“, so Seminarleiter Dr. Markus Nesselrodt.
Nicht nur sichtbar, sondern auch erfahrbar wird das jüdische Frankfurt durch den Audioguide in Form eines „Hörspaziergangs“, der entlang von 15 Stationen durch die Doppelstadt führt. Die Themen reichen von den ersten jüdischen Ansiedlungen im späten 13. Jahrhundert bis hin zu den Aktivitäten der heutigen jüdischen Gemeinde. Bei den Audioaufnahmen unterstützte das Bürgerradio „Radio Słubfurt“ die studentische Gruppe. „Vor allem mit ganz viel Geduld“, berichtet Studentin Katharina Thoma. „Denn während des ersten Einlesens haben wir bemerkt, dass Audiotexte ganz anders aufgebaut sein müssen als Lesetexte – also mussten wir alles umschreiben“, so Thoma weiter.
Laut Constance Krüger, Kulturkoordinatorin für Universität und Stadt, war genau das ein geplanter Nebeneffekt des Projektes: „Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung ging es auch darum, die Zusammenarbeit mit verschiedenen städtischen Akteuren, wie etwa dem Museum Viadrina, dem Stadtmarketing oder Radio Słubfurt anzuregen und zu intensivieren. Das Projekt verbindet Universität und Stadt wirklich auf ganz unterschiedlichen Ebenen.“ Dank der Kooperation mit dem Stadtmarketing sind die Seminarergebnisse jetzt langfristig gesichert: Sie hosten die Webseite, werden diese mit vermarkten und das Thema auch bei zukünftigen Stadtführungen einbeziehen.
Das Team von „Frankfurt (Oder) Jüdisch“ bei der Projektpräsentation im Museum Viadrina. © Ulrike Polley
Die Webseite basiert inhaltlich auf dem Projekt „Jüdisches Frankfurt Virtuell“, das in den Jahren 2008/2009 vom Institut für angewandte Geschichte an der Viadrina durchgeführt wurde. Die damals entstandenen Texte wurden mit besonderem Augenmerk auf bessere Lesbarkeit und gendersensible Sprache überarbeitet, einige Beiträge sind zusätzlich neu entstanden.
Alle Texte werden in deutscher, polnischer und englischer Sprache verfügbar sein. Die Mehrsprachigkeit sei besonders wichtig, weil die Nachfahren der Frankfurter Jüdinnen und Juden heute nicht mehr vor Ort, sondern über die ganze Welt verstreut leben. Auch für sie sei die Webseite nun ein guter Anlaufpunkt, sich über ihre Familiengeschichte und Herkunft zu informieren, so Nesselrodt. (UP)
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