Europäische Werte unter Druck – Forschungsnetzwerk ValEUs startet in erstes Jahr

Frankfurt (Oder) / Astana, 

Über die Außenpolitik der EU und die Angriffe auf deren Werte haben Mitglieder des von der Viadrina geleiteten Jean Monnet Policy Network ValEUs bei ihrer ersten Konferenz in Astana, Kasachstan, im September 2024 gesprochen. Auf diesen Netzwerk-Termin folgte am 24. Oktober 2024 ein ebenso wichtiges Kennenlern-Treffen an der Viadrina mit Stephanie Kunisch, die bei der EU-Kommission das Netzwerk betreut. Zahlreiche Aktivitäten und prominent besetzte Veranstaltungen des Netzwerkes sind auch online öffentlich zugänglich.

Wie werden die europäischen Werte aus der Peripherie der Europäischen Union betrachtet, welche internen Anfechtungen der Werte gibt es in der EU und welche Rolle spielen Werte wie Ökologie und Nachhaltigkeit? Unter anderem über diese Fragen diskutierten Viadrina-Forschende mit ihren Netzwerk-Kolleginnen und -Kollegen vom 13. bis 15. September in Astana. Neben Viadrina-Präsident Prof. Dr. Eduard Mühle und Politikwissenschaftler und Netzwerk-Leiter Prof. Dr. Timm Beichelt, die vor Ort auf der Konferenz sprachen, nahmen die Viadrina-Wissenschaftlerinnen PD Dr. Estela Schindel und Dr. Amelie Kutter mit Online-Beiträgen an der Konferenz mit dem Titel „The Contestation of European Values from Afar“ teil.

Zum Video von der Konferenz mit zahlreichen Statements von Teilnehmenden

Fotos ViaPACs Durchgang

„Die erste Konferenz des Gesamtkonsortiums war ein großer Erfolg, da die inhaltlichen Aspekte von EU-skeptischen Diskursen umfassend untersucht werden konnten. Das Team der Nazarbayev University in Astana rund um Prof. Jean-François Caron erwies sich als toller Gastgeber“, betonte Timm Beichelt im Rückblick auf die Veranstaltung. Eduard Mühle nutzte die Gelegenheit, um die Bedeutung des seit diesem Jahr laufenden Forschungsnetzwerkes für die Viadrina zu betonen: „Das Engagement unserer Partneruniversitäten im Forschungsnetzwerk ValEUs, welches im Rahmen dieser globalen Zusammenarbeit über fünf Kontinente wichtige Fragestellungen zur europäischen Außenpolitik untersucht, ist beeindruckend und von großer Bedeutung. Diese Form der internationalen und zum Diskurs anregenden Wissenschaftszusammenarbeit steht stellvertretend für die Werte der Europa-Universität Viadrina.“

Zu einem ausführlichen Kennenlern-Termin kam am 24. Oktober 2024 Stephanie Kunisch von der Europäischen Kommission an die Viadrina. Als Project Officer ist sie in der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) für das Netzwerk ValEUs zuständig. Vertreterinnen und Vertreter der Viadrina stellten ihr die Mission der Europa-Universität vor und berichteten – gemeinsam mit teilweise online zugeschalteten weiteren Netzwerk-Partnern – von den Forschungsvorhaben.

Zu den bereits laufenden, öffentlich zugänglichen Aktivitäten von ValEUs zählen Formate wie die Foreign Policy Debates with Civil Society, bei denen in einer ersten Ausgabe unter anderem Klima-Aktivistin Luisa Neubauer in einem Hybrid-Format an der Rutgers-Universität in New Jersey sprach. Eine Aufzeichnung des Gesprächs kann auf dem YouTube-Kanal des Netzwerkes abgerufen werden. Ebenfalls online auf YouTube zu verfolgen ist die ValEUs Lecture Series zu den verschiedenen Anfechtungen europäischer Werte und ein ValEUs-Podcast unter anderem mit Timm Beichelt und Dr. Ayhan Kaya von der Istanbul Bilgi Universität, der zuletzt als Gastwissenschaftler an der Viadrina arbeitete.

Hintergrund

Das Netzwerk mit dem vollen Titel „ValEUs. Research & Education Network on Contestations to EU Foreign Policy” wird seit Januar 2024 für drei Jahre mit 1,2 Millionen Euro durch das EU-Programm Erasmus+ gefördert. Beteiligt sind 20 Partnereinrichtungen aus 17 Ländern von fünf Kontinenten. Zu den Partnern zählen mit der Université Paris 8 (Frankreich), der Roskilde Universitet (Dänemark) sowie der University of the Aegean (Griechenland) drei Hochschulen aus dem europäischen Verband ERUA. Auch zwei ukrainische Partneruniversitäten der Viadrina – die Karazin-Universität Charkiw sowie die Kyiv School of Economics – sind vertreten. Die europäische Perspektive wird durch Partner in den USA, Lateinamerika, Kasachstan und Japan ergänzt.

Frauke Adesiyan


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