Kurzfilm, Podcast und Fotoausstellung – Veranstaltung zeigt verschiedene Perspektiven auf die Oder

Frankfurt (Oder), 

Vielfältige Blicke auf die Oder standen im Zentrum einer Veranstaltung, zu der die Kulturwissenschaftlerin und Viadrina-Absolventin Katharina Blumberg-Stankiewicz und die Philosophin und Islamwissenschaftlerin Dr. Alina Kokoschka am 13. Februar 2025 eingeladen haben. Unter dem Titel „TraumaTische GegenWarten, …Oder?!“ haben sie verschiedene Perspektiven auf die Oder mit dem Publikum diskutiert.

Auch wenn die Oder im Mittelpunkt des Abends stand, nahm der Kurzfilm „Vom Verschwinden“ von Sven Johne zu Beginn der Veranstaltung das Publikum mit auf die Insel Rügen. Im Film wird eine sehr persönliche intergenerationelle Familiengeschichte im Nachkriegs-Ostdeutschland erzählt, begleitet von kunstvollen Bildern des Buchenwaldes im Nationalpark Jasmund und den berühmten Kreidefelsen – einer Landschaft, die verschwindet. Die klimabedingten Veränderungen der Landschaft, die auch die Oder betreffen, waren ein Thema des anschließenden Gesprächs mit dem Regisseur. Gesprochen wurde aber auch über Krieg, über die „Kontinuität der Gewalt“ und darüber, dass mit der Generation, die den Krieg erlebt hat, auch die Vorstellung davon verschwindet, was Krieg bedeutet. So kamen die Moderatorinnen und der Regisseur mit dem Publikum auch ins Gespräch über den aktuellen Krieg in der Ukraine. Oleksandra Bienert fragte: „Wenn es dieses Bewusstsein in Deutschland gibt, was Krieg bedeutet, dann steht man bei den Angegriffenen. Warum, als die Ukraine angegriffen wurde, ließ man Tage verstreichen, ehe man sich an ihre Seite stellte?“

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Im zweiten Teil des Abends stellten Katharina Blumberg-Stankiewicz und Alina Kokoschka ihr Projekt „O-der Töne. Mensch, Land, Fluss – ein Podcast mit uneindeutigen Gesprächen vom Rand der Mitte Europas“ vor. Sie gaben Einblicke in ihre aktuelle Arbeit und tauschten sich mit den Gästen über ihre Oder-Erfahrungen aus. Sie berichteten auch über ihren Besuch in Frankfurt (Oder), bei dem sie sich unter anderem mit der Skulptur „Sorry“ der polnischen Künstlerin Joanna Rajkowska, die am Oderufer aufgestellt war, beschäftigt hatten. Auch die unterschiedliche Wahrnehmung der Oder in Polen und in Deutschland ist für die beiden Podcasterinnen ein wichtiges Thema, dem sie in ihrer Arbeit nachgehen.

Abschließend wurde die Fotoausstellung „Oder-Los“ von Oleksandra Bienert eröffnet, die in Schwarz-Weiß-Fotografien die scheinbar wilde Flusslandschaft in einer Stadt zeigt. Die Ausstellung, die überwiegend Bilder aus Frankfurt (Oder) zeigt, ist bis Ende April im Gräfin-Dönhoff-Gebäude zu sehen.

Hintergrund zum Podcast
Entstanden ist die Idee zu ihrem Podcast „O-der Töne“ nach dem deutsch-polnischen Workshop „TraumaTische GegenWarten“, den Blumberg-Stankiewicz und Kokoschka in Zusammenarbeit mit der Initiative „Zwischen den Polen“ 2022 konzipiert hatten. Das Projekt wird vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg unterstützt.

Agnieszka Lindner

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