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„Je mehr ich den Geschichten der Menschen hier zuhöre, umso mehr bin ich davon überzeugt, dass das geplante Zentrum in einer Doppelstadt wie Frankfurt (Oder) und Słubice entstehen sollte – es sind besondere Erfahrungen, die die Menschen hier gemacht haben.“ Dr. Klemen Miklavič, Bürgermeister des westslowenischen Ortes Nova Gorica, sprach bei einer Auswertungsrunde in der Konzerthalle am letzten Tag des dreitägigen Forums vielen Teilnehmenden aus dem Herzen. Lebendige Diskussionen, aufrichtiges Interesse aneinander, internationaler Austausch und vor allem ein Hin- und Her zwischen Kultur und Wissenschaft, individuellen Erfahrungen und gesellschaftlichen Deutungen, deutschen, polnischen und europäischen Erzählungen – all das bestimmte drei Tage lang die Doppelstadt. Und es dient als aussagekräftiger Bestandteil der Bewerbung als Standort für ein künftiges Transformationszentrum, wie es die Bundesregierung schaffen will.
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Mit vier hochkarätig besetzten Gesprächsrunden zur deutsch-deutschen und europäischen Transformation im Logensaal verdeutlichte die Viadrina die Expertise, die sie im Bewerbungsprozess beisteuern kann. Die Viadrina-Wissenschaftlerinnen Dr. Susann Worschech und PD Dr. Carolin Leutloff-Grandits moderierten die anregenden Gespräche zwischen Forschenden, Medienschaffenden und einem sich aktiv beteiligenden Publikum. Die „intensiven Diskussionen“ lobte abschließend auch Oberbürgermeister René Wilke. „Ich habe erlebt, wie sie immer überzogen haben, immer zu spät kamen, weil es am Ende immer noch so viel zu besprechen gab“, berichtete er bei seinem Resümee am Mittwochabend im Kleist Forum.
Die Gesprächsrunden zum Nachverfolgen:
https://vimeo.com/event/2083013/videos/705740454/ (Deutsch-deutsche Transformation)
https://vimeo.com/event/2083013/videos/708103089/ (Europäische Transformation)
Auch die Dialog-Veranstaltungen in der Konzerthalle, die vom Institut für Konfliktmanagement (IKM) der Viadrina organisiert wurden, profitierten von der angeregten Beteiligung der Gäste. Intensiv wurden zwei Tage lang eigene Transformationserfahrungen ausgewertet. „Menschen aus allen Ecken Europas sind mit ihren Biografien, ihren Schmerzen und Rückschlägen aber auch mit ihren Möglichkeiten in den Austausch getreten und haben einander erzählt, mit welche Kompetenzen sie in die Zukunft gehen“, fasste René Wilke die Runden zusammen.
Besondere Prominenz hatte die Eröffnungsrede von Außenministerin Annalena Baerbock am Montagvormittag dem gesamten Forum verliehen. Einen Tag vor ihrer Reise nach Kyjiw sprach sie im Audimax von den besonderen Herausforderungen, vor denen Europa auch angesichts des Krieges in der Ukraine stehe und betonte: „Jetzt müssen wir Europa weiter vertiefen. Das heißt, ein klares Wertefundament weiter zu bauen und uns nicht nur zu erweitern, sondern gemeinsam zu vertiefen, so wie es seit Jahren an dieser Universität vorausgedacht wird.”
Schließlich diente das Forum in seinen Veranstaltungen, aber auch in vielen informellen Gespräch beim Kaffee, am Mittagstisch und dem abschließenden Empfang, als Ideensammlung und Diskussionsort dafür, was das geplante Transformationszentrum darstellen und bieten sollte. „Vielleicht stellen wir einfach ein Zirkuszelt auf“, schlug Hannes Langer von der Frankfurter Bürgerbühne vor. Seine provokante Äußerung zielte darauf ab, dass ein Zentrum offen für alle Perspektiven sein müsse. Auch Viadrina-Politikwissenschaftler Prof. Dr. Timm Beichelt betonte die Partizipation und eine „aktiv betriebene Gemeinschaftlichkeit“ als Kernelemente. Und Viadrina-Präsidentin Prof. Dr. Julia von Blumenthal sagte beim abschließenden Empfang am Dienstagabend in der Konzerthalle: „Wir sollten dem künftigen Transformationszentrum ins Stammbuch schreiben: Der Blick nach hinten ist wichtig, aber eigentlich lautet die Frage: Wohin soll es gehen?"
(Text: FA, UP
Fotos: Aneta Szcześniewicz, Anna Gibała-Łazdowska, Magdalena-Janek und Jan Pauls)
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