Schlüsselkompetenzen per Zoom-Meeting zwischen Kyjiw und Frankfurt (Oder) – Peer-Tutoring für Studierende in der Ukraine
Das Viadrina Peer-Tutoring unterstützt Studierende darin, Schlüsselkompetenzen wie interkulturelles Lernen, wissenschaftliches Schreiben und Projektmanagement zu erlernen und weiterzugeben. Der jüngste Durchgang war im Rahmen des Programmes Ukraine Digital erstmals auch für Studierende in der Ukraine geöffnet. Drei Teilnehmende der Kyiv School of Economics (KSE) nahmen die hybrid abgehaltenen Seminare wahr und erhielten nach erfolgreicher Präsentation ihrer Projekte ein Junior-Zertifikat.
Was macht eine gute Moderation aus; wie präsentiere ich mich und meine Inhalte gewinnbringend und welche Rolle spielt Teamkompetenz für ein erfolgreiches Projekt? Mit diesen Fragen setzten sich im Sommersemester 2024 neben Viadrina-Studierenden auch Oleksandra Streliuk und Kira Zholtikova von der Kyiv School of Economics auseinander. In hybriden Seminaren absolvierten die ukrainischen Studentinnen im Rahmen des Viadrina Peer-Tutorings eine Junior-Ausbildung in Projektmanagement und Workshop-Leitung. Sie sind zwei von drei ukrainischen Studierenden, für die das Programm erstmals geöffnet wurde. Möglich wurde das über das Programm Ukraine Digital.
„Ich habe meine beruflichen Fähigkeiten erheblich verbessert“, ist die BWL-Studentin Oleksandra Streliuk (Bild 1) überzeugt. Im Projektmanagement-Seminar habe sie über ihre Stärken und Schwächen reflektiert und dadurch ihre Team-Fähigkeit verbessert. „Ich habe auch gelernt, verschiedene Teamrollen zu erkennen und meine Bedürfnisse effektiv zu äußern“, resümiert sie. Neben den fachlichen Fortschritten durch die Ausbildung betont sie den Wert der Zusammenarbeit mit Viadrina-Studierenden ganz unterschiedlicher Hintergründe. „Ich bin dankbar für die Chance, an dem Programm teilnehmen zu können. Trotz der schwierigen Zeiten hat uns diese Erfahrung die Möglichkeit gegeben, als Expertinnen zu wachsen und in Zukunft einen Beitrag zur internationalen Gemeinschaft zu leisten“, sagt sie.
Kira Zholtikova
Einen ganz konkreten Nutzen zieht Kira Zholtikova (Bild 2) aus dem Programm. Sie studiert Software Engineering an der KSE und engagiert sich für ein Projekt der Khan Academy, die Lernmaterialien für die Ukraine überarbeitet und bereitstellt. „Für mich ist von größter Bedeutung, was ich über verschiedene Rollen im Team gelernt habe und über Techniken für effektive Meetings. Als Teamleiterin im Lokalisierungsprojekt der Khan Academy hat mich das sehr beeinflusst“, schaut sie zurück. Auch sie betont, wie froh sie ist, im Rahmen von Ukraine digital gefördert zu werden: „Ich schätze die Unterstützung durch dieses Stipendium sehr, wodurch ich Teil einer so internationalen Gruppe wurde!“
Neben den zwei Seminaren mussten die Teilnehmenden für ein Zertifikat ein eigenes Projekt entwickeln und ihr Portfolio am Präsentationstag vorstellen. „Die Seminare wurden in hybrider Form durchgeführt, um den Studierenden flexibles kollaboratives Lernen zu ermöglichen. Durch den Einsatz von schriftlichen Reflexionen und Feedback in den Sitzungen konnten die Teilnehmenden ihre Lernerfahrungen und die persönliche Entwicklung besser verstehen und gezielt vorantreiben“, beschreibt Daria Mukharovska vom Viadrina Zentrum für Lehre und Lernen (ZLL) die Methodik des Programms. Ihre Kollegin Klaudia Kazana, Co-Leiterin des Seminars, fügt hinzu: „Besonders wertvoll war die internationale Zusammenarbeit, die es den Studierenden ermöglichte, interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln und von einer globalen Learning Community zu profitieren“.
Nachdem die Öffnung für ukrainische Studierende gelungen sei, setze man im ZLL auch in den kommenden Semestern auf den Ausbau des Peer-Tutoring-Programms und plane, die Zusammenarbeit mit ukrainischen Partnerhochschulen weiter auszubauen.
Frauke Adesiyan
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